TARENTULA HISPANICA

Inhalt
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    THEMEN und MINDSYMPTOME

    Lebhaft, ruhelos, eilig

    Unwillkür­liche Bewe­gun­gen, Zuck­un­gen und Laute. HJ 4

    Grosse Unruhe und heftige Bewe­gun­gen, vor allem der unteren Glied­massen, mit Ver­lan­gen zu schreien. A 715

    Kon­nte mich nir­gends und in kein­er Stel­lung still hal­ten; spürte, dass ich in Bewe­gung bleiben musste, obwohl das Gehen alle Beschw­er­den ver­schlim­mert. A 800

    In ständi­ger Bewe­gung; kann bess­er ren­nen als gehen. He 36.17

    zahlre­iche weit­ere Symp­tome zu Unruhe bei Allen und Hering

     

    Gerne schnelle Autos. Je schneller ich fahre, um so entspan­nter bin ich. Keine Angst vor Geschwindigkeit. HJ 4

    Den ganzen Tag in Eile, weil ich das Leben auskosten möchte bis zum Let­zten. MM 1

    Kind ist hastig, hek­tisch, als ob er ganz schnell irgend­wo hin will. HV 1

     

    Unwider­stehlich­es Ver­lan­gen, etwas zwis­chen den Fin­gern zu rollen. A 687

    Man­gel an Selb­stkon­trolle; zap­pelt ständig und fum­melt an kleinen Gegen­stän­den herum. HJ 3

    Ständig beschäftigt, sam­melt gern, sog­ar Müll; möchte die ganze Zeit etwas mit seinen Fin­gern tun. HJ 3

    Arbeit

    TR von der Arbeit. Aus­geprägtes Ver­lan­gen, an die Arbeit zu gehen. A 58, 915

    Arbeit­et furcht­bar viel, ist ein richtiger Worka­holic. HJ 4

     

    Unfähig, feine Arbeit­en zu ver­richt­en. He 36.30

    Besorgt und sehr beun­ruhigt mit viel Weinen, als ob man etwas ern­sthaft Gewün­scht­es nicht aus­führen kön­nte. A 52

    Schläfrigkeit bei der Arbeit. MMH

    Geräuschempfindlichkeit, Hyperästhesie

    Überempfind­lich gegen Geräusche von Säge, Bohrer, Geschirrspüler. MM 2

    Geräusch von Haartrock­n­ern spüre ich kör­per­lich, eine Art Vib­ri­eren im ganzen Kör­p­er, das ist furcht­bar. Das­selbe mit Musik, die durch schlechte Wieder­gabegeräte verz­er­rt ist und blech­ern tönt. HJ 1

    Empfind­lichkeit der Wirbel­säule gegen Berührung. He 31.4

    Aggression, Gewalt, Krieg

    aktiv

    Gewalt­tätig gegen sich selb­st, will sich selb­st ver­let­zen, sich selb­st und andere schla­gen. A 1, 16

    Anfälle von Hys­terie treten täglich unge­fähr zur sel­ben Stunde auf, sie begin­nen mit extrem nervös­er Reizbarkeit, Verzwei­flung und Stre­it­sucht; plöt­zlich­er Wech­sel dieses Zus­tandes in höch­ste Erre­gung, schlägt und beschimpft alle, zer­stört alles, was ihr in die Fin­ger kommt, zer­reisst ihre Klei­der, singt und lacht; macht sich lustig über betagte Leute und deren hohes Alter, wird gewalt­tätig, wenn sie davon zurück­ge­hal­ten wird (…) He 1.16

    Gerne sarkastisch, andere drangsalieren, sie fer­tig machen. HJ 1

    Kann schnell die Beherrschung ver­lieren, habe den Chef an die Wand gedrückt [Pat. ist ein gross­er, ein­schüchtern­der Mann]. HJ 1

    Regt sich auf, wenn man ihr keinen Respekt ent­ge­gen­bringt. Möchte nicht, dass auf ihr herumge­tram­pelt wird. MM 1

    Aufre­gung über Kleinigkeit­en: Man darf mir nicht auf die Zehen treten, son­st beisse ich. MM 1

    Angst, eine Konkur­rentin zu erwür­gen oder sie auf der Strasse zu über­fahren. MM 1

     

    Gefühl, etwas stellt mir nach, es ist ein Has­s­ge­fühl, das Bedürf­nis jeman­dem weh zu tun, so als sei ich von etwas bom­bardiert wor­den, das gross und weich, aber doch fest ist. Eine Art dumpfer Auf­prall. HJ 1

     

    pas­siv

    TR von Stieren ver­fol­gt, fällt ins Wass­er und ertrinkt. A 916

    Glaubt, er werde ange­grif­f­en, find­et keinen Ort wo er sich ver­steck­en kann. A 56

    Visio­nen von Mon­stern und Tieren, die ihn erschreck­en oder auf­fressen. A 11, 914, 915

    Hinterlist, täuschen, tricksen

    Vor­getäuschte Anfälle; ein Mäd­chen, das Schwächean­fall und Bewusst­losigkeit simuliert, schaut seitwärts, um die

    Wirkung auf die Umste­hen­den zu beobacht­en. A 14

    Mut­ter fühlte sich in der Schwanger­schaft ver­arscht durch das Kind. Im Ultra­schall sah er z.B. aus wie ein Mäd­chen. HV1

    Weiss genau, wann sie unge­zo­gen ist, schaut einen an, macht irgen­det­was und beobachtet die Reak­tion. Ver­steckt Sachen in den Schuhen, ver­steckt Autoschlüs­sel; beobachtet einen beim Suchen und wenn man sie find­et, jauchzt sie vor Lachen. HJ 2

    Plöt­zliche geris­sene, zer­störerische Kraftak­te, welche äusser­ste Wach­samkeit erfordern, um Schaden zu ver­hin­dern; gefol­gt von Gelächter und Entschuldigun­gen. He 1.12

    Kindis­che Stre­iche, jeman­den rein­le­gen, will immer meinen Spass haben. HJ 1

    Denkt sich Fall­en (Falltüren) aus, mit deren Hil­fe Bösewichter gefan­gen und getötet wer­den kön­nen. Spi­onagekam­era hil­ft, Gute von Bösen zu unter­schei­den. HJ 3

    Fühlt sich erniedrigt durch ver­meintlich ungerecht­fer­tigte Ent­las­sung und rächt sich, indem sie unent­deckt Säure in die Rohre der Kli­maan­lage der Fir­ma schüt­tet. MM 1

    Kommunikation, Wortspiele, Humor

    Sprach­fehler. He 36.17

    Log­or­rhö, spricht sehr schnell. MM 1

     

    Über­mäs­sige Fröh­lichkeit, lacht ohne Grund. Hang zu scherzen und zu lachen war extrem. A 17, 18, 24

    Lachkrämpfe, Lachen kann durch nichts aufge­hal­ten wer­den. A 30, 32

    Immer gut gelaunt, immer für einen Lach­er zu haben. HJ 1

    Humor, bringt gerne alle zum Lachen; ver­schmitzt. HJ 2

    Bringt andere gerne zum Lachen; necke sie, mache mich über sie lustig. HJ 4

    Alleinsein, Beziehung, Sexualität

    Ver­lan­gen allein zu sein mit Furcht vor dem Allein­sein. A 65

    Ist nicht gern allein, rastet aus, weil sie lieber unter Men­schen sein will. HJ 2

    Will in schlaflosen Nächt­en gehal­ten, berührt oder ange­pustet wer­den. Scheint dieses Gefühl zu mögen. HJ 2

    Leb­haft, exaltiert, ein­nehmend. Fordert ständi­ge Aufmerk­samkeit der Erwach­se­nen. HJ 3

     

    Will alles und jeden ignori­eren, will nie­man­den ken­nen. HJ 1

     

    Geis­teskrankheit wegen unglück­lich­er Liebe. A 2

    Erken­nt selb­st intime Fre­unde nicht, trau­rig, scheu, weicht ihnen aus. He 22.4

    Zit­tern beim Anblick geliebter Men­schen. A 19

    Wah­nidee sieht Fremde im Raum. A 12

    Möchte keine Fra­gen beant­worten. A 70

     

    Bin eigen­nützig, gehe bis zum Äusser­sten, wenn ich etwas will. HJ 1

    Mannstoll­heit; reflexar­tige Chorea; Blutüber­fülle und Überempfind­lichkeit der Geschlecht­sor­gane. He 23.3

    Sex­uelles Ver­lan­gen gesteigert während Menses. Sex als Mit­tel zur Beruhi­gung, Ent­ladung. MM 1

    Fühlt sich nach Mit­tel­gabe weniger hys­ter­isch, d.h. nicht mehr als zuerst mit der Gebär­mut­ter denk­end. MM 1

     

    Stim­mungswech­sel bei einem gut­müti­gen Mann, bis an die Gren­ze der Unausstehlichkeit; der Ein­fluss sex­ueller Erre­gung besserte seine Stim­mung und Laune. A 63

    Familie, Mutter

    Mein Bauch wehrt sich gegen Kinder, die Vorstel­lung, etwas in mir drin zu haben, gefällt mir nicht beson­ders. MM 1

    Hilfsbereitschaft, Mitgefühl

    TR von ein­er Per­son und macht sich Sor­gen um sie. A 910

    Immer bere­it, andern zu helfen. HJ 1

    Set­zt sich immer für andere ein, hat ein gold­enes Herz; alle mögen ihn. HJ 4

    Stimmungsschwankungen Stimmungsschwankungen

    Gefühlss­chwankun­gen mit Wutan­fällen und Trä­nen, aber auch demon­stra­tiv­er Zunei­gung. HJ 3

    Bin wet­ter­wendisch, entwed­er him­mel­hoch jauchzend oder zu Tode betrübt. HJ 4

    Kann jäh­zornig wer­den, ganz plöt­zlich, aber gle­ich wieder fröh­lich. HJ 4

    Selbstwert

    Jegliche Beobach­tung oder fix­ierende Blicke genügten, um sie zum Heulen zu brin­gen. He 36.18

    Musik, Tanzen, Rhythmus, Periodizität

    Grosse Erre­gung durch Musik; eine Stunde danach all­ge­meines und beträchtlich­es Schwitzen. A 4

    Musik ver­an­lasste den Patien­ten zu tanzen und es fol­gte eine Lin­derung aller Beschw­er­den. A 837

    Musik bessert die Symp­tome; fühlt sich gut, lacht; Fröh­lichkeit gefol­gt von schlechter Laune. A 838

    Unbe­herrschte und ungle­ich­mäs­sige Bewe­gun­gen der Hände und Füsse, welche beim Hören von Hornpfeifen­klän­gen prak­tisch voll­ständig abklin­gen. He 36.22

    Schmerz in der Gebär­mut­ter, drück­ender Schmerz in Kopf und Brust, Unwohl­sein und Aufre­gung; erle­ichtert durch das Musik­stück, das “Taran­tel­la” heisst. A 548

    Lei­den­schaft für Tanz. Sobald ich einen Rhyth­mus wahrnehme, kann ich nicht still­hal­ten. Braucht beim Tanzen einen Part­ner / eine Gruppe, um nicht wild zu wer­den. Riskiert son­st, für eine Exhi­bi­tion­istin gehal­ten zu wer­den. MM 1

    Wenn ich tanze, vergesse ich, dass ich nicht wirk­lich so lebe wie ich möchte. Zu tanzen entspricht meinem eige­nen Rhyth­mus. MM 1

     

    Kind fing im Mut­ter­leib an zu treten, wenn die Musik lauter wurde. HV 1

    Liebt Musik und Tanzen. HJ 2

     

    Singt bis zu Heis­erkeit und Erschöp­fung. A 26

    Spinnenartiges (Klettern, Fliegen, Fallen, Spinnen, Fäden, Seile)

    Klet­tert gerne im Garten. HJ 2

    Beim Gehen über eine Brücke, Gefühl zu fall­en. MM 1

    TR fällt vom Pferd. A 910

     

    Angst vor Taran­teln. HJ 3

    Mut­ter des Kindes hat Angst vor gifti­gen Taran­teln. HV1

    Durch­fall sieht aus wie ock­er­far­bene Spin­n­fä­den. HV 1

     

    Hob­by: Angeln. HJ 1

    Klaustrophobie, Höhle, Keller, Gewölbe
    Historisches – Science Fiction, Zeit

    Angst vor Dinosauri­ern. HJ 3

    Würde einen guten Astro­naut­en abgeben, kön­nte prob­lem­los mit Pillen und Shakes gefüt­tert wer­den. MM 1

    Krankheit, Tod

    Anfälle geistiger Umnach­tung; sie drückt ihren Kopf zusam­men und reisst an ihren Haaren; kommt für unge­fähr 6 Minuten zur Ruhe, bevor es wieder los­ge­ht, sie beklagt sich und dro­ht, Unruhe; schlägt ihren Kopf mit den Hän­den, kratzt sich sel­ber, antwortet nicht, wenn sie etwas gefragt wird; (…) schlägt ihren Kör­p­er, fährt fort mit Dro­hun­gen (…) A 1

    Während mehrerer Stun­den Träume vom Tod, von bevorste­hen­dem Unglück, usw; wacht mit drück­enden Kopf­schmerzen auf. A 920

    Unruhiger Schlaf mit Träu­men von Leichen; Samen­ergüsse. A 912

    Träume vom Tod, von bevorste­hen­dem Unglück. A 920

    Oder als ob ein Unglück über sie gekom­men wäre. A 34, 35

    Wahnsin­nige Angst, die drei­jährige Tochter zu ver­lieren. MM 1

    TR ver­let­zt zu wer­den oder zu ver­let­zen. HJ 1

    Farbe (schwarz)

    Die Far­ben Rot, Gelb, Grün und speziell Schwarz verur­sachen starken Nebel vor den Augen. A 12

    Zuhause, Reisen

    Agg. im Haus, von fröh­lich­er Laune zu Depres­sion beim Ein­treten ins Haus. A 22

    Individuelle Themen von Tarentula hispanica

    Kann sehr gut zeich­nen und entwer­fen. Zeich­net gern grosse Häuser. HJ 3

    Ich erfinde gern etwas, zeichne gern Häuser mit grossen Türen, damit die Bösewichter draussen bleiben. HJ 3

     

    Weinen, Stöh­nen oder Zorn bei ger­ing­stem Wider­spruch. Trös­tende Worte agg. A 38, 60

    ALLGEMEIN- und LOKALSYMPTOME

    Schlaf

    Unüber­windliche Schläfrigkeit beim Arbeit­en; schläft sitzend am Boden ein. A 903

    Voll­ständi­ge Schlaflosigkeit. A 905

    Zucke die ganze Zeit im Schlaf. Stöhne im Schlaf als hätte ich Sex oder als wäre mir unwohl. HJ 1

    Seit Geburt noch nie richtig geschlafen; weigert sich schlafen zu gehen; kann nachts 1–4 Std. wach sein; schre­it und wird hys­ter­isch. HJ 2

    Will die halbe Nacht auf­bleiben und spie­len, sehr lebendig, ren­nt im Haus herum bis nach Mit­ter­nacht. MM 2

    Temperatur, Klima

    Sehr frostig, eiskalt, musste im Wärme­bettchen liegen. HV1

     

    Badet gerne, würde am lieb­sten für immer in der Wanne bleiben. HJ 2

    Rauchen

    Ket­ten­raucherin, aber hat aufge­hört. MM 1

    Ess- und Trinkverhalten

    Sehr dünn und sportlich. MM 1

    Isst sehr wenig, braucht nicht viel Essen zum Leben. MM 1

    Oft Magen­schmerzen, weil sie so schnell isst. MM 1

    Viel Auf­s­tossen mit Gefühl als würde ich erbrechen. HJ 1

     

    Gross­er Durst mit dem Zwang, die Fin­ger in den Mund zu steck­en. A 59

    Mut­ter sagt zum Kind: “Du saugst mich der­massen aus”. HV 1

    Speisen, Getränke

    Jahre­lang nur aus Babyflasche getrunk­en, Ver­lan­gen Saft oder andere flüs­sige Nahrung. MM 1

    Ver­lan­gen Schoko­lade, Nutel­la. MM 1

     

    Ver­schlim­merung durch Wein, Cham­pag­n­er. MM 1

    Empfindung von Vergrösserung, Schwellung

    Gefühl als wäre ich angeschwollen; als wäre ich das Miche­lin-Män­nchen. HJ 1

    Kopfschmerzen

    Schwindel beim Fix­ieren irgen­deines Objek­ts, mit Kopf­schmerzen, mit hefti­gen Schmerzen im Klein­hirn, begleit­et von unvoll­ständi­gen Erek­tio­nen des Penis und Ameisen­laufen im weichen Gau­men. He 2.4

    Benom­men­heit im Kopf mit Gefühl wie auf Wellen zu gehen. MM 1

    Rück­en­schmerzen erstreck­en sich zum Schädel­dach, mit Nebel vor den Augen. MM 1

    Individuelle Allgemein- und Lokalsymptome von Tarentula hispanica

    Frühe Entwick­lung

    Frühe motorische Entwick­lung, umdrehen mit 3 Wochen. HV 1

     

    Nebel vor den Augen. MM 1

    Knack­en im Kiefer­ge­lenk, Geräusch im Ohr. MM 1

     

    Der­moid-Zyste (Schoko­laden­zyste) li Ovar, Schmerz hält auch nach OP an. MM 1

    Gutar­tiger Hoden-Tumor. HJ 1

    Menses unregelmäs­sig und schmerzhaft. MM 1

    Anal­fis­suren schmerzhaft bei Geschlechtsverkehr. MM 1

     

    Hernien

    Epi­gas­trische Hernie. MM 1

    Nabel­bruch. HV 1

    Zwer­ch­fell­bruch. HJ 1

     

    Ver­dau­ung reizbar, Nei­gung zu Koliken und Ver­stop­fung. MM 1

    Reiz­darm­syn­drom, abwech­sel­nd Ver­stop­fung und Durch­fall. HJ 1

    Ver­stop­fung seit Geburt, Kot wie Ziegenknödel. MM 2

    Chro­nis­che Erkäl­tung. MM 2

    Rezidi­vieren­der Mund­soor. MM 2

     

    Heftige Säuglingsko­liken. HV 1

    ZUR SUBSTANZ

    Taran­tu­la, Tar­en­tu­la his­pan­i­ca, Lycosa taran­tu­la, Lycosa fasci­iven­tris, Lycosa hispanica

    Ord­nung: Web­spin­nen (Araneae)

    Fam­i­lie: Wolf­spin­nen (Lycosi­dae)

    Die Lycosa taran­tu­la ist eine grosse Art, die in Südeu­ropa vor allem in der Region Apulien in Ital­ien und in der Nähe der Stadt Taran­to vorkommt, von der sie ihren Namen hat.

    Diese Spin­nen sind ziem­lich gross, die Weibchen sind bis zu 30 mm Kör­per­länge und die Män­nchen etwa 19 mm gross. Wie bei anderen Wolf­sspin­nen wird der Sei­den­sack mit über 100 Eiern an den Spin­ndüsen der Mut­ter befes­tigt, und nach dem Schlupf klet­tern die Spinnlinge auf den Bauch ihrer Mut­ter und reit­en einige Zeit mit ihr herum, bis sie reif sind, um alleine zu über­leben. Nach­dem sie den Schutz ihrer Mut­ter ver­lassen haben, verteilen sich die jun­gen Spin­nen und graben Höhlen. Weib­liche Tiere leben ihr ganzes Leben lang in ihren Höhlen, mit Aus­nahme von nächtlichen Aus­flü­gen zum Beutefang, aber die älteren Tiere ver­lassen den Schutz der Höhlen und wan­dern auf der Suche nach Gefährten herum. Die Män­nchen kön­nen 2 Jahre alt wer­den. Die Weibchen kön­nen 4 Jahre oder mehr leben. Viele sex­uelle Begeg­nun­gen enden damit, dass das Weibchen das Män­nchen kan­ni­bal­isiert. Im Win­ter hal­ten diese Spin­nen in ihren Höhlen Winterschlaf.

    Sie sind eine nach­tak­tive Art, lauern in der Regel an den Mün­dun­gen ihrer Höhlen und warten auf Beute, so dass es unwahrschein­lich ist, dass Men­schen ihnen begeg­nen. Die Lykosi­dae (Wolf­sspin­nen) haben eine sehr starke Ten­denz zur Flucht beim Annäh­ern eines Grosstieres. Sie haben ein ziem­lich gutes Sehver­mö­gen, so dass ein Men­sch sich ihnen wahrschein­lich nicht unbe­merkt näh­ern kann, und es ist rel­a­tiv schwierig, sie zu erfassen, da sie sich in Bewe­gung hal­ten und sehr schnell laufen kön­nen. Wenn Wolf­sspin­nen in die Enge getrieben wer­den, zeigen sie keine Nei­gung, Dro­hge­bär­den zu machen, geschweige denn, dass sie sich auf die Hand eines Men­schen begeben, mit der Absicht zu beis­sen. Wikipedia

    Die Arznei entste­ht durch die Ver­rei­bung ein­er ganzen leben­den Spanis­chen Taran­tel, die die zool­o­gis­che Beze­ich­nung Lycosa fasci­iven­tris trägt und zur Fam­i­lie der Wolf­sspin­nen gezählt wird. Das natür­liche Vorkom­men liegt in Ital­ien und Spanien. Der Stich/Biss der Taran­tel hat ähn­liche Wirkung und Gefährlichkeit wie ein Bienen­stich. Ver­wech­slun­gen mit Sko­r­pi­onstichen sollen immer wieder vorgekom­men sein, was die vor­liegende Über­schätzung der Giftigkeit des Tieres erk­lären kann.

    Hört der Gebis­sene Musik, so ist er dazu gezwun­gen zu tanzen. Dann scheint er gesund und nicht mehr unter Schmerzen zu lei­den. Sobald die Musik aufhört, kehrt der schmerzhafte Zus­tand wieder zurück. Die voll­ständi­ge Gene­sung des am soge­nan­nten Taran­tismus Lei­den­den erfol­gt nur durch das hem­mungslose, wilde Tanzen. Zu diesem Zwecke wurde in Gegen­den wie Apulien eine spezielle Musikkul­tur gepflegt, die sich Taran­tel­la nen­nt. Ver­säumt man diese “Heilung” durch die wilde Musik, so kehren die Beschw­er­den peri­odisch jährlich wieder zurück. homeowiki.org

    Der Taran­tismus ist eine Mis­chung aus alten hei­d­nis­chen Ini­ti­a­tion­sriten und späteren Ele­menten des katholis­chen Exorzis­mus. Sein kul­tureller Ursprung liegt im gross­griechis­chen Raum (Griechen­land, Südi­tal­ien), in ein­er sehr religiösen, rigi­den Gesellschaft, welche alle Leben­säusserun­gen mit sex­uellem Bezug unter­drück­te. Nur wer “ver­rückt” wurde, wer von der Taran­tel gebis­sen wurde, der durfte sich offen sex­uell gebär­den – wenn sie bere­it war, sich gle­ichzeit­ig durch die exorzis­tis­che Proze­dur des tage­lan­gen Tanzens der Taran­tel­la bis zur Erschöp­fung und Reini­gung heilen zu lassen. Es waren v.a. her­anwach­sende Mäd­chen, Witwen und “ver­nach­läs­sigte” Frauen, welche vor­gaben, von der Spinne gebis­sen wor­den zu sein. Män­ner wur­den keine gebis­sen! Jährlich zur Som­mer­son­nen­wende musste das Rit­u­al wieder­holt wer­den – es gab den Her­anwach­senden die Möglichkeit, auf sym­bol­is­che Art ihre Sex­u­al­ität auszuleben und sich gle­ichzeit­ig von der Sünde zu befreien. Die Taran­ta­ta war ganz in Weiss gek­lei­det und tanzte mit einem Schw­ert (dop­peltes Sym­bol für Spin­nen­biss und Penis) in ein­er Kirche. Die Begleit­musik spielte dabei eine wichtige Rolle, sie musste den Kör­p­er vom Gift befreien. Die Musik war dynamisch und repet­i­tiv, immer der gle­ichen Melodie fol­gend und die Rhyth­men bis zur Ekstase wieder­holend. Erst wenn Rhyth­mus der Musik und der Taran­ta­ta übere­in­stimmten, kon­nte die Heilung stat­tfind­en. Die Taran­ta­ta genoss die Tage des wilden, fort­ge­set­zten Tanzens, in der allein für sie gespielt wurde – bis sie erschöpft zu Boden sank

    Viele dieser Ele­mente (Ekstase, Tanz, rhyth­mis­che Musik) gehören zum klin­isch bestätigten Arzneimit­tel­bild von Tar­en­tu­la his­pan­i­ca, sind aber keine Prü­fungssymp­tome. Mit­tel­bild (dank klin­is­chen Erfahrun­gen) und kul­turelle Erfahrung (Taran­tismus) weisen verblüf­fende Übere­in­stim­mungen auf.

    Her­ing hat­te für seine Guid­ing Symp­toms das ihm vor­liegende Mate­r­i­al kri­tisch gesichtet und diese (kul­turellen) Beobach­tun­gen nicht berück­sichtigt — dies im Unter­schied zu Allen und Clarke, in deren Enzyk­lopädie resp. Dic­tio­nary auch die Symp­tome des Taran­tismus (via Nunez’ Bericht) Ein­gang fanden.

    Auszug aus einem Skript zu Tar­en­tu­la his­pan­i­ca von Felix Mor­gen­thaler, basierend auf Infor­ma­tio­nen von Mas­si­mo Mangialavori

    QUELLEN

    - Allen, T.F., The Ency­clo­pe­dia of pure Mate­ria Med­ica, New Del­hi 1988, Band 9

    He — Her­ing, Con­stan­tin, The Guid­ing Symp­toms of our Mate­ria Med­ica, New Del­hi 1989, Band 10

    MMH — Preis, Ste­fan, Mattmann Peter, Wei­he Christoph, Stud­er Susanne, Weiss Karl: Mate­ria Med­ica Homoeo­path­i­ca — rev­i­diert nach Dr. Alfon­so Masi-Elizalde, Luzern 1996/97

    HJ 1 — Hardy Jonathan, Spin­nen und Sko­r­pi­one in der Homöopathie, Narayana Ver­lag, Kan­dern 2015, Seite 140 ff., Mann 33 J, Reizdarmsyndrom

    HJ 2 — Hardy Jonathan, Spin­nen und Sko­r­pi­one in der Homöopathie, Narayana Ver­lag, Kan­dern 2015, Seite 146 ff., Mäd­chen 15 Monate, Schlaflosigkeit

    HJ 3 — Hardy Jonathan, Spin­nen und Sko­r­pi­one in der Homöopathie, Narayana Ver­lag, Kan­dern 2015, Seite 150 ff.., Junge 7 Jahre, ADHS

    HJ 4 — Hardy Jonathan, Spin­nen und Sko­r­pi­one in der Homöopathie, Narayana Ver­lag, Kan­dern 2015, Seite 155, Mann 32 Jahre

    MM 1 — Man­giala­vori Mas­si­mo, Zwemke Hans, Von der Taran­tel gebis­sen, Faust Ver­lag, Augs­burg 2005, S. 73 ff. Frau, 32j

    MM 2 — Man­giala­vori Mas­si­mo, Zwemke Hans, Von der Taran­tel gebis­sen, Faust Ver­lag, Augs­burg 2005, S. 89 ff. Mäd­chen 20 Monate, Down-Syndrom

    HV 1 — Homoeopathia  viva, 2010, Son­der­heft Spin­nenarzneien, Ver­lag Thomas Schweser, Bin­gen, Kasu­is­tik Petra Eick­hoff, S. 26 ff., Junge 6 Monate

    Bild — Shutterstock