MYGALE  LASIODORA

Inhalt
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    THEMEN und MINDSYMPTOME

    Lebhaft, ruhelos, eilig

    Zit­ternde Ner­vosität über den ganzen Kör­p­er, abends. A 17

    Abends um 20 Uhr wurde er delirös, sprach über sein Geschäft und blieb die ganze Nacht ruh­e­los. A 1

    Unruhig nachts im Schlaf. MM 1

    Ruh­elosigkeit die ganze Nacht mit lächer­lichen Träu­men. A 20

     

    Zap­pelt unruhig auf dem Stuhl herum, fum­melt während des ganzen Besuchs mit einem zerknit­terten Bon­bon­pa­pi­er herum. MM 2

    Kann ihre Hände keine Minute lang in der gle­ichen Hal­tung lassen. He 35.3

    Bin nie entspan­nt, son­st wäre ich tot. Immer aktiv, in Gedanken oder mit den Hän­den, deshalb bewege ich mich auch im Schlaf. MM 2

    Kann nicht mehr laufen, kann mich aber nicht ruhig ver­hal­ten und gehe trotz­dem jeden Tag zur Arbeit. MM 3

    Sehr unruhig während der Kon­sul­ta­tion, ständig in Bewe­gung. SP 1

    Kör­per­lich gerne aktiv, ren­nt immer sehr schnell; wenn es einen Wet­tkampf gibt, will er gewin­nen. Hat viele Medaillen gewon­nen. Der Lehrer sagt, er laufe wom­öglich viel zu schnell für sein Alter. SP 1

    Immer unruhig, kann nicht still­sitzen, renne immer. Kann nicht vor dem TV sitzen ohne zu strick­en oder irgend­was mit den Hän­den zu machen. SP 2

     

    Ungeduldig, es geht ihm nicht in den Kopf, dass man manch­mal warten muss. SP 1

    Arbeit

    Arbeit­et sehr sorgfältig, gibt keine Ruhe bis alles per­fekt ist. SP 1

    Er ist sehr rein­lich, wäscht sich in seinem Töpfer­kurs alle zwei Minuten die Hände, fragt sog­ar die anderen, ob sie sich die Hände gewaschen haben. SP 1

     

    Er ist destruk­tiv. Beim Spie­len macht er am Ende meis­tens sein Spielzeug kaputt. SP 1

    Geräuschempfindlichkeit, Hyperästhesie
    Aggression, Gewalt, Krieg

    aktiv

    Wenn die jün­gere Schwest­er ihn ärg­ert, zahlt er es mit gle­ich­er Heftigkeit heim. SP 1

    Wenn man ihm etwas weg­n­immt, set­zt er sich zur Wehr und wird bis zum Schluss nicht aufgeben. SP 1

    Bei einem Wutan­fall will er den andern schla­gen oder box­en. SP 1

    Schlägt oder ohrfeigt andere, ganz gle­ich, ob es sich um ein Kind oder einen Erwach­se­nen han­delt. SP 1

    Wenn etwas nicht so geschieht, wie er es will, wird er zornig und bekommt einen Wutan­fall, bringt die Eltern in Ver­legen­heit, damit er seinen Willen bekommt. SP 1

    Er ist unbe­herrscht. Wut, wenn jemand ihn zu etwas zu zwin­gen ver­sucht. SP 1

     

    pas­siv

    TR von teu­flis­chen Tieren, die mich angrif­f­en und in meine Vagi­na, meine Ohren und meinen Mund ein­drangen. Keine Öff­nung meines Kör­pers war geschützt. Ran­nte weg und fiel in einen Brun­nen voller Schlamm. Kon­nte entkom­men, aber an meinem Kör­p­er blieben grosse Klumpen von Lehm haften, die mich hin­derten wegzu­laufen. Diese ekel­haften Tiere fol­gten mir. Um mich zu ret­ten, sprang ich von ein­er Klippe, in der Hoff­nung, beim Auf­prall auf dem Wass­er nicht zu ster­ben. MM 3

    TR Es gelingt nicht, nachts die Türe zuzuschliessen, Ein­brech­er dringt ein, greift mir an die Wade und ich beisse ihn kräftig. RG 4

    Wenn ihn jemand schlägt, wird er das nicht vergessen. Wenn ihm jemand unrecht tut, fühlt er sich ver­rat­en, bet­ro­gen und wird wütend. Erin­nert sich sehr leb­haft, beson­ders wenn Schlimmes passiert ist. SP 1

    Bin wütend und verängstigt, füh­le mich wie gehet­zt, als würde ich ver­fol­gt, würde am lieb­sten um mich treten und schla­gen. SP 2

    Angst vor allem, auss­er vor Tieren. Tiere sind bess­er als Men­schen. Ich brauche immer einen Fluchtweg. SP 2

    Hinterlist, täuschen, tricksen
    Kommunikation, Wortspiele, Humor

    Umgangs­for­men sind direkt und brüsk, Pati­entin benutzt ein skur­riles Vok­ab­u­lar, wie man es von Strassen­jun­gen hört. MM 3

    Abnei­gung, vom Homöopa­then inten­siv befragt zu wer­den. MM 3

    (…) über­mäs­sig empfind­lich, so sehr, dass sie nicht überre­det wer­den kon­nte, auf Fra­gen zu antworten. He 36.8

    Es wird eine Anstren­gung zu sprechen gemacht, Worte wer­den ruck­weise aus­gestossen. He 25.1

    Alleinsein, Beziehung

    Ist ver­schlossen, “eigen”, hat Schwierigkeit­en mit seinen Mitschülern. Ist nicht so gern mit anderen zusam­men, spielt lieber allein. MM 1

    Ver­lange viel, arbeite deshalb am lieb­sten allein, bin ein Einzel­gänger. MM 2

    Eska­paden sind für mich wie Sport, will eigentlich nur meine Frau, komme nach ein­er Weile wieder nach Hause. MM 2

    Angst, dass jeman­dem den ich liebe, etwas Schreck­lich­es passieren kön­nte. SP 2

    Will Sex haben wie ein junger Mann, um sich jung zu fühlen. Ein wun­der­bares Gefühl, als würde die Zeit nicht verge­hen. MM 2

     

    Hat jahre­lang in Nachtk­lubs gear­beit­et, dann in der Pro­duk­tion von ero­tis­chem Mate­r­i­al. Opfer sex­uellen Miss­brauchs durch den Vater, schick­te ihm regelmäs­sig Postkarten aus den Nachtk­lubs. Wenn er mal kom­men möchte, um mich wiederzuse­hen, würde ich wenig­stens dabei etwas Geld ver­di­enen. MM 3

    Zeich­net eine nack­te Frau, schreibt den Namen sein­er Lehrerin und das 4‑Buch­staben-Wort darunter. WTR dass meine Lehrerin nackt ist und mich in ihrer Hand­tasche bei sich trägt. MM 1

    Träumt nach ein­er Gabe von Mygale, dass die Lehrerin ihn in einem Beu­tel auf dem Bauch trägt wie Frauen ihre Babies, ein anderes Mal trug sie ihn auf den Schul­tern. Dies ist für ihn viel angenehmer als in der Hand­tasche. MM 1

    Familie, Mutter

    Wächst bei der Gross­mut­ter auf, weil eigene Mut­ter nicht so ein Mut­ti­typ ist. Tics began­nen nach der Geburt ein­er Cou­sine, welche die Aufmerk­samkeit der Gross­mut­ter beset­zte. Kam gle­ichzeit­ig neu in den Kinder­garten. MM 1

    Mut­ter has­se ich noch mehr als den Vater, die hat nie etwas getan um mir zu helfen. MM 3

    Im TR tauchen eine Oma und eine Mut­ter von ein­er früheren Fre­undin von mir auf, bei­de sehr klein und schwarz gek­lei­det. Sie erzählten mir komis­che Sachen über meine Fre­undin (…) Ich empfinde diese Mut­ter als gän­gel­nde Mut­ter für meine Fre­undin. RG 3

    Fam­i­lien­si­t­u­a­tion wird als Hölle beze­ich­net: Schwere Trau­ma­tisierung und sex­ueller Miss­brauch in der Kind­heit. SP 2

    Has­se meine Mut­ter, muss mich zurück­hal­ten, um ihr nichts anzu­tun. SP 2

    Angst, dass meine Wut mit mir durchge­hen und ich meine Mut­ter wirk­lich umbrin­gen kön­nte. SP 2

    Hilfsbereitschaft, Mitgefühl

    In der Schule ist er sehr fre­undlich, hil­fs­bere­it und gehor­sam. Leit­et andere Kinder gern an, nimmt eine dom­i­nante Rolle ein. Bei älteren Kindern tut er das nicht, ord­net sich inner­halb der Gruppe unter. SP 1

    Stimmungsschwankungen Stimmungsschwankungen
    Selbstwert
    Musik, Tanzen, Rhythmus, Periodizität

    Hört gerne Musik und tanzt gerne. SP 1

    Nimmt es mit sein­er Rou­tine sehr genau. Hält sich gerne an einen Plan, ob beim Ler­nen, Spie­len oder bei den Mahlzeit­en – möchte dass alles nach Plan läuft. Braucht in allen Din­gen einen Fluss oder Rhyth­mus. SP 1

    Musik beruhigt meine Ner­ven. SP 3

    Spinnenartiges (Klettern, Fliegen, Fallen, Spinnen, Fäden, Seile)

    Klet­tert, springt und bal­anciert gern. Es ist kein Prob­lem für ihn, aus jed­er Höhe zu sprin­gen. Kann auch mit gross­er Präzi­sion rück­wäts laufen, ohne hinz­u­fall­en. Ver­hält sich bei all­dem sehr vor­sichtig und sou­verän. SP 1

     

    Ist ver­rückt nach Seilen. Wün­schte sich zu Wei­h­nacht­en ein Seil, um damit Tarzan zu spie­len. MM 1

    Ich war auf einem Sem­i­nar, da wurde man gefragt, welch­es Tier man auf keinen Fall sein will, ich sagte, die Vogel­spinne – kan­nte natür­lich nicht die Prüf­sub­stanz. RG 4

    TR von ein­er Lampe voller Spin­nweben, schmutzig, kle­brig, hässliche schwarze Dinger wie grosse Spin­nen. SP 2

    Kann Spin­nen nicht ausste­hen, träume von ihnen, sie sind abscheulich und dreck­ig. Es braucht nur eine kleine Spinne im Zim­mer, kann da nicht reinge­hen. SP 3

    Klaustrophobie, Höhle, Keller, Gewölbe

    Er liebt es sich zu ver­steck­en und nicht gefun­den zu wer­den, das macht ihm einen Riesenspass. SP 1

    Er spielt gern im Dunkeln, macht über­all das Licht aus, nimmt eine Glüh­birne und spielt Schat­ten­spiele. SP 1

    Angst vor offe­nen Räu­men und vor engen Räu­men, wie ein ver­schlossenes Schlafz­im­mer. Lasse die Badez­im­mertüre immer offen­ste­hen. Keine Angst vor Dunkel­heit, im Dunkeln kann man sich ver­steck­en. SP 2

    Kann nicht im Dunkeln schlafen, muss das Licht anlassen. SP 3

    Historisches – Science Fiction, Zeit
    Krankheit, Tod

    A

    Angst mit Herz­schmerzen, bei­de Eltern wur­den nur um die 60. Litt jahre­lang unter der Vorstel­lung, zu jung an Herzver­sagen zu ster­ben. Die Angst ist noch da. Die unbekan­nte rheuma­tis­che Krankheit erschreckt mich noch mehr. MM 3

     

    Furcht vor dem Tod. A 4

    TR wegen drei Leichen in einem See als Ermit­t­lerin tätig zu wer­den. Ekel, weil schwim­mend eine Leiche berührt. RG 8

    Angst, einen Herz­schlag zu bekom­men. SP 2

    Farbe (schwarz)
    Zuhause, Reisen

    TR Fühlt sich beim Besuch der Kind­heitswoh­nung wie eine Ein­brecherin. RG 4

    TR Gefühl, sich recht­fer­ti­gen zu müssen, weil sie durch ein Haus durchge­ht, das ihr nicht gehört. RG 5

    Individuelle Themen von Mygale Lasiodora

    Nos­tal­gie

    Will Sex haben wie ein junger Mann, um sich jung zu fühlen. Ein wun­der­bares Gefühl, als würde die Zeit nicht verge­hen. MM 2

    Gefühl, alt zu wer­den, obwohl ich ein Leben lang gegen die Vorstel­lung angekämpft habe, dass einem die Zeit davon läuft. MM 3

    Träume von meinem früheren Fre­und, das war ganz schön. Ich wäre noch mal mit ihm zusam­men. RG 4

    (Ich wollte schon immer mal gerne noch mal meine Kind­heitswoh­nung sehen) Im Traum hat­te mein Brud­er eine tolle Idee, er nahm mich auf die Schaufel vom Bag­ger und hob mich am Eltern­haus hoch, so dass ich in die Fen­ster rein­steigen kon­nte. Die Woh­nung sah ganz anders aus, sie war voll möbliert (…) RG 4

    TR von ver­schiede­nen Räu­men, der erste vom Gefühl her der gle­iche Raum, in dem ich gross gewor­den bin. War mit Leuten bevölk­ert und mit Möbeln vollgestellt. (…) RG 7

     

    Ungerechtigkeit

    Reagiert sehr empfind­lich auf Ungerechtigkeit, teilt alles in richtig und falsch ein. Es ist sehr wichtig immer das Rechte zu tun und immer gerecht zu sein. SP 1

     

    Frühreife

    TR von einem Jun­gen, der für sein Alter ungewöhn­lich bes­timmt gesagt hat, was er wie haben will und von wem. RG 7

    Für sein Alter ist er sehr ana­lytisch, ist seinen Altersgenossen im Denken und Han­deln immer drei Schritte voraus. SP 1

     

    Träume von Bag­gern, Bull­doz­ern und Uni­mog. RG 4, 7

     

    Anziehen

    Ich bin mit meinem Fre­und in der Diskothek und wir tanzen, er schaut mich gar nicht an und ich füh­le mich völ­lig unat­trak­tiv. Es stört mich, dass er mich gar nicht anschaut. Auf ein­mal sehe ich meine Fre­undin neben mir und die sieht unheim­lich gut aus, wie schon lange nicht mehr. Ich sah eher verkom­men aus. RG 8

    Pati­entin ist nicht ordentlich gek­lei­det. Stark­er Schweiss in der Leis­tenge­gend und unter den Achseln, beis­sender Geruch. War fast stolz auf ihren Kör­pergeruch, fand Män­ner erre­gend, die durch diese Art von Duft­marken ange­lockt wur­den. MM 3

    Ich achte nicht so sehr auf die Klei­dung, aber umso mehr auf das, was darunter ist. MM 3

     

    Angst in der Dusche, Angst nach unten zu gehen. Oft sehe ich Dinge, bevor sie passieren, wie z.B. Unfälle. SP 2

    ALLGEMEIN- und LOKALSYMPTOME

    Schlaf

    Hat nie beson­ders friedlich geschlafen, fällt wieder­holt aus dem Bett, find­et sel­ber wieder zurück. MM 1

    Bewegt sich sehr stark im Schlaf, kon­nte deshalb nie mit sein­er Frau im gle­ichen Bett schlafen. MM 2

    Ist als kleines Mäd­chen oft aus dem Bett gefall­en. MM 3

    Schlafe unruhig, wälze mich hin und her, finde keine Ruhe. SP 3

    Temperatur, Klima

    Schlief nie unter ein­er Decke, obwohl er son­st leicht friert. MM 1

    Beklagt sich, dass ihm kalt ist. Weint, weil die Hände so kalt wer­den; will nie in die Berge fahren wegen der Kälte. Wartet am Strand mit Baden bis am Abend das Wass­er so richtig warm ist. MM 1

    Lei­det stark unter der Kälte. MM 3

     

    Sowohl Hautbeschw­er­den als auch Asth­ma ver­schlim­mern sich bei feuchtem Wet­ter. SP 1

    Rauchen

    Raucht täglich eine Schachtel Zigaret­ten, um die Ner­ven zu beruhi­gen. SP 2

    Ess- und Trinkverhalten

    Hat seit Kind­heit immer nur wenig gegessen. Wurde “Spaghet­ti” genan­nt, weil ich sie roh ass, aber alle dacht­en, es sei weil ich so dünn war. MM 2

    Habe wed­er Hunger noch Durst. Esse nur ein biss­chen Zitrone mit Salz, das reicht für Stun­den. MM 2

    Keine Beziehung zum Essen. Ass schon als kleines Mäd­chen nur das Notwendig­ste zum Leben. MM 3

    Abnei­gung gegen Essen, über­haupt kein Appetit zur Essen­szeit; nahm kein Essen zur Teezeit, danach nur eine Tasse Tee und ein kleines Stück Brot; fühlte sich bess­er nach dem Essen. A 8

    Kör­per­bau klein und dick­lich. SP 2 und 3

     

    Exzes­siv­er Durst. A 9

    Zunge trock­en, aus­gedör­rt. A 6

    Meine Lip­pen sind trock­en; früh habe ich einen total trock­e­nen Mund und das Zah­n­fleisch blutet. SP 2

    Speisen, Getränke

    Ver­lan­gen:

    Zitrone mit Salz. MM 2

    Kon­sum­iere eine Menge Zitro­nen, isst sie sog­ar mit Schale. MM 3

     

    Abnei­gung

    Mag nichts Süss­es. MM 3

     

    Wurde mit Tomat­en- und Orangen­saft gross­ge­zo­gen bis 6 Jahre. MM 2

    Empfindung von Vergrösserung, Schwellung
    Kopfschmerzen

    Dumpfer Schmerz in der Stirn. He 3.2

    Mein Schei­t­el tut weh und prick­elt, ein unan­genehmes Gefühl. SP 2

    Migräne mit ver­min­dert­er Sicht – das halbe Gesichts­feld fällt aus, kann kaum lesen und werde toll­patschig. SP 2

    Individuelle Allgemein- und Lokalsymptome von Mygale Lasiodora

    Chorea

    Ständi­ge Verz­er­run­gen des Gesicht­es; wirft seinen Kopf nach hin­ten und dann mit einem Ruck nach vorn; kon­nte mit gross­er Mühe die Hände zum Munde führen und beim Ver­such dies zu tun, wurde die Hand zuweilen über den Kopf oder zur Seite des Gesicht­es gewor­fen; häu­fig Gefühl von Bek­lem­mung und Atem­beschw­er­den; unruhig nachts im Schlaf; ist dünn und abgemagert gewor­den. He 36.4

    Muskelzuck­en in Gesicht und Armen; streckt ihre Zunge mit gross­er Mühe her­aus; kramp­far­tige Bewe­gun­gen der Schul­tern, hält ihre Hände in ständi­ger Bewe­gung; Gang unsich­er; Mund und Augen öff­nen und schliessen sich in schneller Folge, sie hat keine Beherrschung über sie; nur mit Mühe kann sie irgen­det­was zum Munde führen; Beine ständig in Bewe­gung beim Sitzen; schleift ihre Beine beim Gehen. He 36.5

    Wirft ständig den Kopf zur recht­en Seite, zuweilen fällt der Kopf auf die Schul­ter, dreht manch­mal seinen Kopf zur recht­en Seite herum; Zuck­en in den Rück­en­muskeln und Armen; Schmerz in den Knien beim Gehen; beim Ver­such, diese unwillkür­lichen Bewe­gun­gen zu beherrschen, wer­den die Atem­muskeln in solchem Masse betrof­fen, dass er keine Luft bekom­men kann, bis er tief Atem holt. He 36.6

     

    Nervöse Tics mit den Augen: kneift sie zu, zwinkert, bewegt den Kopf nervös in alle möglichen Rich­tun­gen. MM 1

    Wenn ich mich aufrege, zit­tert mein Kopf und zuckt nach ein­er Seite. SP 2

    Mein Kopf ist spastisch, er zit­tert die ganze Zeit und zuckt. Nachts im Bett zit­tert mein ganz­er Kör­p­er, als müsste er meine ganze innere Anspan­nung her­auszit­tern. SP 3

    Meist ruckt mein Kopf nach ein­er Seite, kann da das Tele­fon kaum hal­ten, es schlägt mir immer wieder an den Kopf. SP 3

    Hat­te als kleines Mäd­chen eine Menge nervös­er Tics. Habe meine Augen aus­ge­quetscht wie Zitro­nen. MM 3

     

    Junge, sehr dünn, geht gebeugt, Bewe­gun­gen wirken unbe­holfen. MM 1

    Bei Rheumaschmerzen laufe ich, dass es so aussieht als wäre ich ein Krüp­pel. Ver­liere die Fähigkeit, die Bewe­gun­gen zu koor­dinieren. Wirkt wie ein begin­nen­der Parkin­son. MM 3

    Bekomme die gle­ichen Symp­tome wie meine Mut­ter, die hat Parkin­son. SP 3

    Kann mich nicht so bewe­gen wie ich möchte, werde rasend vor Wut. MM 3

    TR von einem Jun­gen, ein­er Art Spastik­er. Er kon­nte motorisch nicht so mithal­ten mit anderen Kindern, geistig war er okay. RG 3

     

    Oft Schwindel mit einem Gefühl zu schweben. SP 2

    Wenn ich mich im Bett umdrehe, ver­liere ich das Gle­ichgewicht. Ich zit­tere inner­lich. SP 2

     

    Hat­te ständig Man­de­lentzün­dun­gen mit sehr hohem Fieber und Muskelschmerzen. Fieberkrämpfe, fällt aus dem Bett und ver­dreht die Augen. MM 1

    Rezidi­vierende Halsentzün­dun­gen in der Kind­heit. MM 3

    Erwachte mit Gefühl, Hals würde zuschwellen und bren­nen, als käme Säure im Hals hoch. Ich dachte, ich bekomme keine Luft und set­zte mich auf, wodurch es bess­er wurde. Legte ich mich wieder hin, ging die Atem­not wieder los. RG 9

     

    Zäh­neknirschen nachts. He 10.1

    Zäh­neknirschen, beisst in was rein, beisst sich auf die Lip­pen oder die Zunge. MM 1

    Knirscht im Schlaf mit den Zäh­nen, mor­gens tun die Kiefer­ge­lenke weh. Trägt eine Beisss­chiene. MM 2

    Knirscht nachts mit den Zäh­nen. Muss eine Beisss­chiene tra­gen. MM 3

    Ich schwitze in der Nacht und knirsche mit den Zäh­nen. SP 2

     

    Herz­schmerzen. Ständig das Gefühl, als ob ein Gewicht mir die Brust zusam­men­drückt. Übelkeit, Herzk­lopfen, Angst. MM 3

    Übelkeit mit starkem Herzk­lopfen, trüber Sicht und all­ge­mein­er Schwäche (…) A 10

     

    Krämpfe im Rück­en, als ob mir etwas die Muskeln inner­lich zer­quetscht. MM 3

     

    Gelenkschmerzen Knie, Handge­lenk, Schul­ter, Hände. Wan­dernde Gelenkschmerzen. MM 3

    Schmerzen in den Knien beim Gehen (…) He 36.6

     

    Geschlecht­sor­gane

    Gon­or­rhö und Syphilis. He 22

    Verkrüm­mung des Penis, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, kann nur schw­er und unter Schmerzen eine Erek­tion bekom­men. (Gon­or­rhö und Syphilis in der Vorgeschichte) MM 2

    Prostatabeschw­er­den nach Aphro­disi­a­ka. MM 2

    Vater und Gross­vater lit­ten an Syphilis; “die Krankheit liegt wie ein teu­flis­ch­er Schat­ten über der Fam­i­lie”. MM 3

    Hat­te vier Schwanger­schafts-Abbrüche. Danach jahre­lang Infek­tio­nen mit Aus­fluss. MM 3

    Weiss­fluss, auch rot gefärbter Aus­fluss, nach den Menses Schmierblu­tun­gen mit ekligem Geruch und von ver­fault­em Ausse­hen. MM 3

    Kurz vor der Peri­ode wird alles schlim­mer: Mehr Zit­tern inner­lich und äusser­lich, Schwindel und Übelkeit, Halsentzün­dung, fauliger Geschmack im Mund. Starke Blu­tung. SP 2

     

    Stechen im Penis beim Wasser­lassen, als würde ein Dorn da reingestossen bis in die Ober­schenkel. MM 2

    Ver­mehrte Harn­ab­son­derung mit stechen­dem Schmerz in der Ure­thra; der Urin war tagsüber heiss und bren­nend, er schien brühend heiss. A 11

     

    Schw­eres, atopis­ches Ekzem. Trock­ene und schup­pige Hautareale am ganzen Kör­p­er, begin­nend an der Kopfhaut mit einjährig.

    Haut trock­en und dick, wie die Haut eines Nashorns, v.a. in Haut­fal­ten wie Genick, Ell­beu­gen, Kniekehle usw. SP 1

    Das Kind kratzt sich bis aufs Blut, peri­odisch alle 15 — 20 Tage schlim­mer. SP 1

    ZUR SUBSTANZ

    Aranea avic­u­lar­ia, Mygale avic­u­lar­ia, Black Cuban Spider

    Ord­nung: Web­spin­nen (Araneae)

    Fam­i­lie: Vogel­spin­nen (Ther­a­phosi­dae)

    Vor eini­gen Jahren ward in einem aus Eng­land angekomme­nen Kohlen­schiffe zu Danzig eine lebende Mygale avic­u­lar­ia gefun­den und am 10. Sep­tem­ber 1862 dem Ober­lehrer Menge übergeben, welch­er die Spinne fast ein Jahr am Leben erhielt. Ich gebe seine darüber angestell­ten Beobach­tun­gen um so lieber, als sie von einem unser­er tüchtig­sten Spin­nen­forsch­er herrühren.

    Die Spinne wurde in ein gross­es Zylin­der­glas ein­quartiert, dessen Boden vorher mit Baum­wolle und Moos und darüber mit Stück­en von Ficht­en­rinde belegt wor­den war. Sie hielt sich bei Tage meist ver­bor­gen und ging des Abends, langsam schle­ichend und leise tas­tend, umher. Mit dem Fin­ger oder mit ein­er Fed­er berührt, fuhr sie schnell zurück.

    Moos und Rinde überspann sie allmäh­lich mit ein­er Decke fein­er, weiss­er Fäden, fer­tigte für sich aber keine Woh­nung. Eine ihr am ersten Tage vorge­wor­fene Winkel­spinne (Tege­nar­ia civilis) zer­drück­te sie sofort mit den Kiefern und zehrte sie mit Stumpf und Stiel auf. Ein­er zweit­en erg­ing es nicht bess­er, von ein­er Kreuzspinne wur­den die Beine und ein Teil des Hin­ter­leibes übrig gelassen; eine Schmeiss­fliege und ein Weberknecht wur­den von der Mygale nicht gewürdigt, dage­gen zehrte sie eine Assel auf. Über ein kleines, ihr mit Wass­er hinge­set­ztes Porzel­lan­schälchen legte sie sich mit Brust und Maul und sog dessen Inhalt ein.

    Am 18. Sep­tem­ber ward ihr ein Garten­frosch von vier Zen­time­ter Länge zuge­sellt, an welchem sie sich des Abends, so lange die Beobach­tung dauerte, nicht ver­grif­f­en hat­te, am andern Mor­gen ward sie aber noch beim Auf­fressen des­sel­ben betrof­fen, was bere­its bis zur Hälfte geschehen war. Sie zerkaute den Frosch zu einem Brei und ver­schluck­te ihn mit Haut und Knochen, let­ztere gab sie aber in Stück­en bis zu 6,5 Mil­lime­ter Länge in ihren Auswür­fen wieder von sich. Bald nach­her wur­den zwei junge Wasser­frösche, eine junge Kröte und zwei kleine Tri­to­nen (Molche) zu ihr in das Glas geset­zt, die jedoch alle unange­focht­en blieben.

    Wenn sich die Spinne satt gefressen hat­te, streck­te sie alle Beine von sich, drück­te den Bauch platt auf den Bode­nund blieb tage­lang in dieser Stel­lung liegen, als wäre sie in tiefen Schlaf ver­sunken. Sie verzehrte noch einen Frosch, mehrere Küchen­sch­aben, von denen sie die Haut­stücke wieder entleerte, und als keine Frösche mehr zu erlan­gen waren, einige Tauben­herzen. Wurde ihr mit der Pincette eine Sch­abe oder Fleis­chfliege vorge­hal­ten, so wich sie nicht mehr zurück, wie anfangs, son­dern richtete sich auf, so dass sie fast auf den Rück­en zu liegen kam, sper­rte die Kiefer­k­lauen auseinan­der und biss auch einige Male nach der Pincette, während sie das Tier dazwis­chen nicht anrührte.

    Sie hat­te sich im Jan­u­ar 1863 die Beuge­muskeln der recht­en Kiefer­k­laue zer­ris­sen, wenig­stens stand diese seit­dem ger­adeaus und kon­nte nicht weit­er gebraucht wer­den. Von dieser Zeit an frass sie auch nicht mehr. Die ihr vorge­wor­fe­nen Hausspin­nen, welche anfangs vor der Buschspinne erschreckt flo­hen, liefen jet­zt ohne Scheu um und über sie hin; ja, ein Män­nchen erküh­nte sich sog­ar, einige Male in eines ihrer aus­gestreck­ten Beine zu beis­sen, sprang jedoch jedes­mal schnell zurück, was es nicht nötig gehabt hätte; denn die Buschspinne nahm gar keine Notiz davon.

    Am 28. Juli lag die Buschspinne wie todt auf dem Rück­en, am anderen Mor­gen aber zeigte sich eine wesentliche Verän­derung; der vordere Kör­pertheil hat­te sich ver­jüngt und seine alte Haut abgelegt, welche nur noch einen Theil des Hin­ter­leibes umschloss. Der Balg stellte, nach­dem ihn die Spinne voll­ständig abgestreift hat­te, bis auf den zerspal­te­nen und eingeschrumpften Hin­ter­leib­s­theil die Gestalt des ganzen Tieres dar.

    Kiefer­füh­ler wie Hüft­glieder der Vorder­beine sahen ganz weiss aus, die frühere bräun­liche Behaarung hat­te eine schwarzbraune Farbe angenom­men, fehlte aber merk­würdi­ger­weise an eini­gen lin­ien­för­mi­gen Stellen, welche einen ganz bes­timmten Ver­lauf an den Beinen nah­men: zwei neben einan­der oben an den Schenkeln und eine seitwärts, ausser­dem an jedem Knie und jed­er Schiene ober­wärts je zwei neben einan­der; statt der kranken Kiefer­k­laue zeigte sich ein zack­iger Auswuchs.

    Da die Spinne den ganzen Tag und die bei­den darauf­fol­gen­den Tage regungs­los dagele­gen hat­te, wurde sie als todt in Weingeist geset­zt. Als sie sich hier etwas bewegte, wurde sie wieder her­ausgenom­men und mit Wass­er abge­waschen, blieb aber todt.

    Die Vogel­spinne ist pech­schwarz, russ­braun oder fuch­sroth behaart und kupferig roth befilzt an den erweit­erten und flachge­drück­ten Endgliedern ihrer Beine. Als Charak­ter der arten­re­ichen Gat­tung Mygale gel­ten die fast gle­ich­grossen, in Form dicht zusam­mengestell­ten acht Augen, die der­ben, lang und dicht behaarten Beine, deren vorder­stes Paar oft fast so lang als das läng­ste hin­ter­ste ist, und beim Män­nchen die weit her­vortre­tenden, schrauben­för­mig gewun­de­nen Samenüberträger sowie zwei gekrümmte End­hak­en am zweit­en Schienengliede des vorder­sten Beinpaares

    Die Gat­tung Mygale neb­st weni­gen anderen hat vier Lun­gen­säcke, also auch vier Luftlöch­er an der Bauch­wurzel, nur vier Spin­nwarzen, von denen zwei sehr klein sind und vorgestreck­te Kiefer­füh­ler, deren Klauenglied sich nach unten, nicht nach innen gegen das Grundglied umschlägt; sie bildet daher mit diesen zusam­men im Gegen­satze zu dem übri­gen Heere der Spin­nen, bei denen nur zwei Lun­gen­säcke vorkom­men, die Gruppe der Vier­lun­gler (Tetrap­neu­mones), aus welch­er die soge­nan­nten Minir­spin­nen (Cteniza) mit weni­gen Arten in Europa, aber nur in dessen Süden, vertreten sind.

    Quelle: Brehms Thier­leben. All­ge­meine Kunde des Thier­re­ichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbel­lose Thiere, Erster Band: Die Insek­ten, Tausend­füssler und Spin­nen. Leipzig: Ver­lag des Bib­li­ographis­chen Insti­tuts, 1884., S. 649–652

    QUELLEN

    MM 1 — Man­giala­vori Mas­si­mo, Zwemke Hans, Von der Taran­tel gebis­sen, Faust Ver­lag, Augs­burg 2005, S. 124 ff., Junge 6 Jahre

    MM 2 ‑Man­giala­vori Mas­si­mo, Zwemke Hans, Von der Taran­tel gebis­sen, Faust Ver­lag, Augs­burg 2005, S. 133 ff., Mann 50 Jahre

    MM 3 ‑Man­giala­vori Mas­si­mo, Zwemke Hans, Von der Taran­tel gebis­sen, Faust Ver­lag, Augs­burg 2005, S. 141 ff., Frau 56 Jahre

    A — Allen, T.F., The Ency­clo­pe­dia of pure Mate­ria Med­ica, New Del­hi 1988, Band 6

    He — Her­ing, Con­stan­tin, The Guid­ing Symp­toms of our Mate­ria Med­ica, New Del­hi 1989, Band 7

    RG 1–9 — Ruster Ger­hard, Kon­tak­t­prü­fung von Mygale lasiodo­ra mit 9 Probandin­nen, pub­liziert in Ref­er­ence Works

    SP 1 — Spek­trum der Homöopathie 1/2020, Spin­nen und Sko­r­pi­one, Narayana Ver­lag, Kan­dern, Kasu­is­tik Bhaw­isha Joshi, S. 76 ff., Junge 5 Jahre

    SP 2 — Spek­trum der Homöopathie 1/2020, Spin­nen und Sko­r­pi­one, Narayana Ver­lag, Kan­dern, Kasu­is­tik Deb­o­rah Collins, S. 86 ff., Frau 67 Jahre

    SP 3 — Spek­trum der Homöopathie 1/2020, Spin­nen und Sko­r­pi­one, Narayana Ver­lag, Kan­dern, Kasu­is­tik Deb­o­rah Collins, S. 87 ff., Frau 60 Jahre

    Bild — Shutterstock