MERCURIALIS PERENNIS

WORUM GEHT ES?

Mer­cu­ri­alis wün­scht sich Frei­heit und leichte Unge­bun­den­heit. Er möchte den ganzen Tag när­risches Zeug machen, lacht über seinen Zus­tand, auch wenn er sich kör­per­lich unwohl fühlt. Hastig, erregt, zwang­haft spas­sig. Sein Lebens­mot­to heisst „Kinder und Nar­ren sagen die Wahrheit“.

Erziehung, Kul­tivierung und Pflicht sind ihm zuwider. Diese erlebt er als Been­gung und Beschwerung, welche er vor allem im Brust­bere­ich empfindet.

Je mehr er ins Alltägliche einge­bun­den wird, desto schmer­zlich­er ver­misst er den instink­tiv­en Umgang eines Kindes mit dem Leben. Möchte nicht aus seinen nar­ren­freien Gefilden „run­terge­holt“ wer­den. Ohne Kul­tivierung macht er sich aber leicht zum Nar­ren. Er ver­liert die Ein­bindung in die Gesellschaft und wird zum unge­ho­bel­ten Aussenseiter

Ver­rei­bung­sprü­fung (ergänzt durch Symp­tome von Stapf und Her­ing) in CH-Biberist, 2009

Mer­cu­ri­alis peren­nis gehört in die Fam­i­lie der Euphor­biaceae und ste­ht damit in der 5. Spalte der Yakir-Tabelle*. Dort geht es um die Auseinan­der­set­zung des Ichs mit den anderen, um die Auseinan­der­set­zung mit Geset­zen, Begren­zun­gen, Reli­gion, Kri­tik, Ver­ant­wor­tung usw. Dies sind die Entwick­lungss­chritte vom Schulkind zum jun­gen Erwachsenen.

Die Euphor­biaceae sind in der frühen Kind­heit, Rei­he 4 ein­ge­ord­net. Ihr Umgang mit den genan­nten Entwick­lungs­bere­ichen ist kindlich, spielerisch, neugierig, noch nicht ver­ant­wortlich. Die von uns präsen­tierte Hypothese zu Mer­cu­ri­alis peren­nis ist ein deut­lich­es Beispiel für diese Hauptthemen.

*Yakir, Michal, Die wun­der­same Ord­nung der Pflanzen, Narayana Ver­lag, Kan­dern 2019