SPIRAEA ULMARIA

Inhalt
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    THEMENLISTE

    1. Gewis­sens­bisse, Nachts um 1 Uhr befällt ihn eine Reue über ein längst began­ge­nes geringes Verge­hen mit den schreck­lich­sten Gewis­sens­bis­sen und Abscheu vor sich selb­st; er kann sich darüber nicht beruhi­gen, muss auf­ste­hen und umherge­hen. Boj 58
    Sich wieder­holende Gedanken: Entspann dich, lass die Bilder kom­men. Füh­le mich unter Druck. Mache mir ein Gewis­sen. VP 1.1
    Denke an eine Aus­sage von gestern, die ich bess­er nicht gesagt hätte! Bleibe lange in diesem Selb­stvor­wurf hän­gen! VP 1.2

    2. Unzulänglichkeit
    Gerne würde ich stärk­er reiben, habe aber Angst, dass der Zuck­er her­aus­fliegt oder der Mörs­er mir aus der Hand gleit­et. VP 4.2
    Komme nicht los von Gedanken an eigene Unzulänglichkeit­en. Ging eher in eine depres­sive Rich­tung! Sachen wo ich nicht gut genug bin. VP 7.2
    Reagierte gegenüber einem Kol­le­gen zurück­weisend. Habe mich sehr geärg­ert, kam nicht los vom Ärg­er über meine Unzulänglichkeit­en. VP 1.2

    3. Mis­strauen
    Denke an die Geschichte der Reser­voir Dogs (Filmerk­lärung rein hier vom miss­glück­ten Über­fall), Ver­rat, Mis­strauen, was in der Gruppe herrscht. Die Gruppe mas­sakri­ert sich. VP 3.2
    Sehe den bunt gestreiften Holzvo­gel auf dem Regal. Er ist nicht wirk­lich lustig, er hat einen mas­siv­en Schn­abel, er gibt sich nur so harm­los. VP 1.3
    Ein starkes Gefühl von Mis­strauen erfüllt mich. Ver­mute hin­ter harm­losen Din­gen etwas Verdächtiges z.B. beim Blick aus dem Fen­ster sehe ich zwei Per­so­n­en, die da gehen. Denke, die tun nur so harm­los aber führen doch etwas im Schilde. VP 1.3
    Wieder Kaf­feegeruch. Kann das sein? Nur Gerüche? Denke Gerüche und schreibe „Gerüchte“. Dabei die Assozi­a­tion an das „Geschmäck­le“, Beigeschmack. VP 7.1

    4. Bedro­hung, Überfall
    Dachte an den Über­fall, Amok­lauf in ein­er Grund­schule. Flam­men­wer­fer in eine Kinder­gruppe. Dachte, hier ist alles zu offen, hier kann jed­er rein und den Flam­men­wer­fer auf uns richt­en. Dann komme ich mit dem Garten­schlauch und richte ihn auf den Atten­täter. VP 3.2
    Al Paci­nos „Hund­stage“: Banküber­fall, weil ein­er eine Geschlecht­sumwand­lung machen wollte. Geisel­nahme, Fest­sitzen in ein­er Bank. VP 3.2
    Auf­steigende Bläschen im Wasser­glas, lösen eine Assozi­a­tion an eine mächtige Erup­tion aus, wie von ein­er Unter­wasser­bombe aufkom­men. VP 1.3
    Sehe das Wespennest im Raum, es löst die Assozi­a­tion an einen Wespen­schwarm aus, der da plöt­zlich raus kommt und den Raum erfüllt. VP 1.3
    Die Haare der Puppe, ver­wan­deln sich in das Haupt der Medusa. VP 1.3
    Kann meinen Blick kaum abwen­den vom sich bewe­gen­den Laub vor dem Fen­ster. Es wis­pert von Bedrohlichem, wie in einem Kri­mi. Bekomme Enge im Hals, Schluck­en fällt schw­er. VP 1.3
    Eine Kol­le­gin ste­ht auf, geht ans Fen­ster: Es ist ganz unan­genehm, jeman­den im Rück­en zu haben, als ob etwas Schw­eres auf meinen Schul­tern läge, richtig bedro­ht. Als sie mir wieder gegenüber sitzt, Gäh­nen und Abfall­en der Schwere. VP 1.1
    Dann kamen die Flugzeuge, dieser Ton blieb hän­gen. Sah Bilder vom zweit­en Weltkrieg. VP 12.3

    5. Wie einges­per­rt, Gefängnis
    Links im Rück­en, Gefühl wie eine Faust, eine Verdich­tung, ver­stärk­te sich sehr und ging in einen quälen­den Zus­tand über – wie im Gefäng­nis, total einges­per­rt mit dem Schmerz. Verzwei­flung – wie komme ich da wieder raus? Hoff­nungs­los, merk­te, dass es immer schlim­mer wird. Angst, dass es nicht wieder wegge­ht. VP 5.2
    Fühlte mich sehr gezwun­gen, das alles machen zu müssen. Wie im Gefäng­nis. VP 5.2
    Erin­nerung: In Lau­sanne, Nähe Ermitage. Auf der anderen Strassen­seite war, in einem kleinen Park, grad jemand von zwei Polizis­ten festgenom­men wor­den. VP 8.3
    Al Paci­nos „Hund­stage“: Banküber­fall, weil ein­er eine Geschlecht­sumwand­lung machen wollte. Geisel­nahme, Fest­sitzen in ein­er Bank. VP 3.2
    (…) Der Feuer­wehrhaupt­mann ist plöt­zlich so dis­tanziert, ich habe Angst, dass er mich ins Gefäng­nis­steck­en will. Mein Leben wäre ruiniert (…) VP 9.2

    6. Tag­traum: Baum ohne Äste mit kleinen grü­nen Blät­tern gle­ich am Stamm, oben sitzt ein Vogel, der ruft „meine Flügel sind gelähmt, ich falle gle­ich runter!“ Habe Mitleid mit dem Vogel, rufe die Feuer­wehr. Der Feuer­wehrhaupt­mann erk­lärt, er nehme den Vogel mit und pflege ihn zu Hause. Bin zutief­st dankbar. Ganz enge geistige Ver­bun­den­heit mit dem Feuer­wehrhaupt­mann. Als ein ander­er Feuer­wehrmann oben auf dem Baum ankommt, fliegt der Vogel weg. Dieses Mist­stück hat uns alle rein­gelegt! Der Feuer­wehrhaupt­mann ist plöt­zlich so dis­tanziert, ich habe Angst, dass er mich ins Gefäng­nis steck­en will. Mein Leben wäre ruiniert. Er bleibt förm­lich, reicht mir die Rech­nung für den Ein­satz. Blitzschnell sind alle weg und ich ste­he allein da. Füh­le mich ein­sam und ver­lassen. VP 9.2.

    7. Täuschung
    Inneres Bild vom Gesicht ein­er Fre­undin. Sie macht einen Gesicht­saus­druck der sagt: aber das war doch schon immer so? Und ich erkenne, dass wir die ganze Zeit von unter­schiedlichen Stand­punk­ten aus­gin­gen. Es war nie so wie gemeint (ohne bes­timmten Inhalt). Ein Gefühl von grossem Irrtum und auch Erstaunen darüber. VP 1.3
    Tag­traum: (…) Als ein ander­er Feuer­wehrmann oben auf dem Baum ankommt, fliegt der Vogel weg. Dieses Mist­stück hat uns alle rein­gelegt! (…) VP 9.2

    8. Sub­stanz übern­immt die Führung, gibt den Takt vor
    Ganz selt­sames Gefühl, dass dieses Zeug die Führung über­nom­men hat. VP 6.1
    Bedürf­nis, mit den Umdrehun­gen mitzuschwin­gen, die Bewe­gung set­zt sich rhyth­misch im Kör­p­er fort. VP 6.1, VP 5.1.1
    Wenn ich langsamer ver­reibe, sofort das Gefühl, aus dem Takt zu sein. VP 6.1
    Gefühl, dass der Stös­sel wie eine Fort­set­zung der Hand ist, wie so eine Prothese, ich füh­le, was der macht, es war so ein gesteigertes Sen­so­ri­um für den Über­gang von der Hand zum Stös­sel. Als ob sich die Sen­si­bil­ität der Hand ver­längert. VP 3.1
    Gefühl, als ob die Kreis­be­we­gung des Stös­sels sich in meinem Kopf abbilde. VP 12.3
    Idee, das Pis­till fährt im Mörs­er Karus­sell. Fahre da sel­ber mit, deshalb wurde mir schlecht. VP 3.2
    Trancear­tige Ver­fas­sung, „es geht von selb­st“. VP 7.1
    Beim Sch­aben das Gefühl, ich müsste wei­t­er­drehen, also drehe ich ganz automa­tisch das Gefäss, (…) VP 6.1.1

    9. Angetrieben, schnell
    Gefühl, ich muss ganz schnell drehen, wie angetrieben. Weiss nicht, ob ich das Tem­po durch­halte. Aber Langsamkeit entspricht nicht dieser Sub­stanz. VP 6.1.1
    Beim Sch­aben das Gefühl, ich werde zu ein­er Art Schlampigkeit getrieben, was mich ärg­ert. VP 6.1.1
    Ver­suche, meine Hand lock­er zu hal­ten, um das hohe Tem­po durchzuhal­ten. Gefühl, ich komme nicht mit, wie in einem Ren­nen. VP VP 6.1.1
    Kör­per­tonus steigt. VP VP 6.1.1
    Wun­dere mich, dass ich trotz des enor­men Arbeit­stem­pos nicht ermüde und nicht verkrampfe. VP 6.1
    Mir fiel auf, dass P6 sehr schnell ver­rieben hat. Ich dachte „gemach, gemach!“ VP 5.1
    Wie die anderen sich beeilen beim Reiben – ver­rückt! VP 8.1
    Wieder komme ich nicht nach mit Auf­schreiben – Sch­aben – Zeit im Auge behal­ten, es ist ein Stress! VP 8.1
    Für kurze Zeit schaffe ich es, ganz schnell zu machen, um endlich bess­er nachzukom­men, aber das ist ja äusserst anstren­gend! VP 8.1
    Ich komme mir vor wie so ein mit Polypen ver­stopftes Kind, das die ganze Zeit fra­gen muss: Was? Wie? Wo? Und nie mit den anderen Schritt hal­ten kann. VP 8.1
    Füh­le mich angetrieben beim Mörsern und bin ganz konzen­tri­ert auf die Vibra­tion, die dabei entste­ht. VP 1.3
    Bei Schüt­teln des Kopfes sind die Schmerzen beson­ders fühlbar, dabei Wärmege­fühl im Kör­p­er erhöht, als fliesse das Blut schneller durch die Adern. Boj 19

    10. Zeit verge­ht schnell
    Die Zeit verge­ht sehr schnell. VP 6.1.1
    Zeit verge­ht sehr schnell, merk­te über­haupt nicht, dass die Stunde rum war. VP 5.1
    Die ersten sieben Minuten vergin­gen so schnell, dass ich an den Ein­stel­lun­gen der Uhr zweifelte. Auch die drei Minuten Sch­aben – ich komme über­haupt nicht nach, so schnell geht das alles! VP 8.1
    Komme nicht nach mit Auf­schreiben. VP 8.3
    Beim Auf­schreiben ver­brauchte Zeit muss ich nach­her durch schnelleres Ver­reiben wieder „auf­holen“. VP 8.3

    11. Etwas vorhaben, neue Wege gehen
    Beim Raus­ge­hen das Gefühl, „etwas Gross­es vorzuhaben“, tätiges Tun. VP 5.1
    Bin seit ein paar Wochen in ein­er neuen Leben­sphase, pen­sion­iert. Habe mich gefragt: was möchte ich noch? Was ist mir wichtig? Meine Gefüh­le ernst nehmen. Mich in der Rei­he ein wenig vorne anstellen, nicht mehr so hin­ten, wie es son­st war in meinem Leben. VP 14.3
    Fing an, die Hände abzuwech­seln, dachte: ich hab ja noch eine linke Hand. Will noch was anderes machen, in die andere Rich­tung drehen. Will das andere aus­pro­bieren. Wollte etwas Ver­botenes tun. VP 15.3
    Hat das Mit­tel etwas mit Ver­ant­wor­tung zu tun? Wir sind beim zweit­en Mal rhyth­mis­ch­er und schneller, Eifer, mehr Ehrgeiz, etwas erre­ichen wollen. VP 15.3
    Neue Wege gehen – war auch ein wichtiges The­ma. Rührte immer ver­schiedene kleine Kreise in den Milchzuck­er. Immer wieder das The­ma: Neues aus­pro­bieren, neue Ideen. VP 15.3
    Inneres Bild – auf ein­er Leit­er: Ich will hoch hin­aus! VP 15.3

    12. Auf­bauend, formgebend
    Rand­wall, innere Auss­parung, die Sub­stanz haftet am Rand! Sie hat die Ten­denz, etwas aufzubauen, einen Schutzwall. Zement, Bauen, Bilden. VP 5.1
    Hoch – tief, for­mgebend, kre­is­för­mig, kreis­bildend, Baustoff. Schachtel­halm, weil der auch so aufge­baut ist. Plan­voll, eine innere Rich­tung, tätig zu sein. VP 5.1
    Das Zeug macht, was ich ihm vorgebe. Damit kann man etwas anfan­gen, etwas tun, etwas entwick­eln. Türme, von unten nach oben. VP 5.1
    Es bleibt da, wo man es hin­packt und schiebt von unten nach, deshalb wird das über den Rand geschoben. VP 5.1
    Kon­stru­ieren, Architek­tur, Bestand haben, Form geben, in Form giessen. VP 5.1
    Jet­zt ist der Milchzuck­er endlich schön und kom­pakt, wie wenn eine May­on­naise anfängt dick zu wer­den. Lust, damit etwas anzustellen: Kochen, gestal­ten, mod­el­lieren – jeden­falls nicht das ganze schöne Mate­r­i­al ein­fach wegkip­pen nach dieser Mühe! VP 8.3
    Forme ein Frischkäs­li oder Zigerköpfli zum Schluss. VP 8.3
    Wollte auch gerne ein Ziger­stöck­li in der Mitte, musste es aber auflock­ern. VP 13.3

    13. Anhaften
    Rand­wall, innere Auss­parung, die Sub­stanz haftet am Rand! Es hat die Ten­denz, etwas aufzubauen, einen Schutzwall. Zement, Bauen, Bilden. VP 5.1
    Die Sub­stanz wurde immer anhaf­ten­der, Tisch sieht aus wie S.. Löst sich kaum mehr vom Pis­till oder der Mörser­wand. VP 5.1
    Wie bei der Beton­mis­chmas­chine. VP 5.1
    Alles haftet so stark an: Musik, Gedanken, die Sub­stanz in der Schale. VP 1.1
    Das Sch­aben erin­nerte mich ans Zahn­be­lag-Ent­fer­nen. VP 3.2
    Klarheit weicht ein­er delirösen Schläfrigkeit, immer wieder­holte Sätze… VP 1.2
    Komme nicht los von den ärg­er­lichen Gedanken über mich sel­ber. VP 1.2
    Dann kamen die Flugzeuge, dieser Ton blieb hän­gen. Sah Bilder vom zweit­en Weltkrieg. VP 12.3
    Es nervt mich, dass das Pul­ver am Mörs­er klebt bin über­haupt in ein­er gereizten Stim­mung. VP 1.3
    Am angenehm­sten ist es, wenn sich der Zuck­er an der Mörser­wand fes­tk­lebt und so aussen­vor bleibt. Nur mörsern auf dem blanken Mörser­bo­den und die Vibra­tion wahrnehmen. VP 1.3
    Die Sub­stanz will sich gross und flach über die ganzen Mörser­wände aus­bre­it­en. VP 8.3
    Das Zeug set­zt sich am Rand fest, wie ein weiss­er Felsen, oder wie eine Halde von Schnee, es baut sich immer wieder auf. VP 2.1

    14. Die Regeln, gewissenhaft
    Beim Sch­aben das Gefühl, ich müsste wei­t­er­drehen, also drehe ich ganz automa­tisch das Gefäss, obwohl ich nicht sich­er bin, ob es erlaubt und richtig ist, den Regeln der Ver­rei­bung entspricht. VP 6.1
    P3 dreht doch falsch rum! Muss weg­guck­en, weil ich nicht ertra­gen kann, dass er das so macht. P5 klopft so gegen den Mörs­er: darf man das? Das stimmt doch nicht! Als P4 sich auf die Stuh­llehne set­zt und P8 mal auf­ste­ht: darf man das? VP 6.1
    Es muss alles exakt sein beim Notieren, darum dauert es auch so lange. Aber ich kann nicht anders. VP 8.1
    Bin der einzige, der links rum dreht, ich sehe das so – poli­tisch, nicht sex­uell. VP 10.2
    Wech­sel: ver­suche mich in gewis­senhaftes Tun. VP 7.2

    15. Konzen­tra­tion
    Kon­nte kaum die Schrift koor­dinieren. VP 1.2
    Eine ganz klare Aufrich­tung im Kör­p­er und eine starke Konzen­tra­tion, bevor die Müdigkeit kam. War ganz ger­ade und frei, kon­nte ganz konzen­tri­ert rühren. VP 15.3
    Hus­ten wegen Kratzen im Hals. Werde nach­läs­sig, es man­gelt an Konzen­tra­tion, neige zu ungeschick­ten Bewe­gun­gen, es hat gespritzt VP 11.2
    Beim Ver­reiben Konzen­tra­tion im Bauch-Chakra wie beim Bogen­schiessen. VP 7.1

    16. Leere, Sauberkeit
    Im Mörs­er immer das Gefühl, ich möchte die Mitte frei lassen, sauber. VP 15.3
    Ich sch­abe vom Rand weg: alles muss immer sauber sein. VP 15.3
    Wenn das Pul­ver dann von den Wän­den fällt, ver­suche ich sofort die Leere in der Mitte wieder herzustellen. VP 1.3
    Jet­zt, wo mehr Sub­stanz im Mörs­er ist, entste­ht durch das „Wän­de­hochtreiben“ eine Art „Schüs­sel in der Schüs­sel“. Wäre schön, wenn der Boden ganz sauber wäre. VP 8.3
    Möchte immer saubere Flächen haben im Mörs­er. Gelingt bess­er beim Sch­aben, aber ich ver­suche es auch beim Reiben. In der Mitte eine freie Stelle schaf­fen! VP 8.3
    Bin in Gedanken schon ganz beim Abwaschen der Mörs­er. Wass­er kochen, alles ausspülen, schön trock­nen. VP 8.3
    Gefühl beim Spachteln ich müsse alles beisam­men hal­ten, es ärg­ert mich wenn Pul­ver-Fitzelchen am Rand hochsprin­gen. VP 1.3

    17. Schlampig, unordentlich
    Beim Sch­aben das Gefühl, ich werde zu ein­er Art Schlampigkeit getrieben, was mich ärg­ert. VP 6.1
    Diese Sub­stanz muss etwas mit Schlampigkeit zu tun haben. Es ist mir total egal, dass das Pul­ver durch die Gegend fliegt. Das ist son­st nicht meine Art. VP 6.1
    Wun­dere mich, dass der Arbeit­splatz beim Gegenüber so ordentlich ist, das muss eine Heil­wirkung sein! VP 6.1
    In der zweit­en Sequenz das Gefühl, es unor­dentlich zu machen, weil immer noch schwarze Teile drin sind. Rieb dann recht kräftig, um es in Ord­nung zu brin­gen. VP 3.1
    Das Lied von der Wei­h­nachts­bäck­erei… gibt’s so manche Kleck­erei… VP 3.1
    Dachte, das Kleck­ern sei zwar schlim­mer als beim let­zten Mal, schenk­te ihm aber nicht viel Beach­tung. VP 2.1

    18. Plap­pern, Unfug machen
    Schade, dass wir schweigen müssen. Bedürf­nis zu plap­pern und irgend einen Unfug zu erzählen. VP 6.1
    Plöt­zlich Bedürf­nis zu lachen, wie bei Hasch. VP 6.1
    Die anderen existieren kaum. Habe keine Zeit, mich um sie zu küm­mern. Wie albern sie zwis­chen­durch sind – je nun!
    All­ge­meine Gesprächigkeit in der Gruppe. VP 4.2
    Anfall von Geschwätzigkeit links von mir. VP 10.2
    Bedürf­nis zum Reiben zu reden. VP 3.2
    Spöt­tis­che Gedanken, Nei­gung die Drehrich­tung zu ändern. VP 11.2
    Das Kratzen im eige­nen Mörs­er und bei jeman­dem vis à vis tönt wie Vogelgeschnat­ter (Enten). VP 2.3

    19. Heit­erkeit
    Fröh­lichkeit. VP 7.1
    Leichte Heit­erkeit, Amüse­ment, das ist eine lustige Runde. VP 2.1
    Schien mir klar, „mach halt mal weit­er“. Nach ein paar Minuten Gelassen­heit, Heit­erkeit, ganz anders als vorher. VP 11.2
    Stim­mung schwankt stark von Euphorie zu Zweifel/Depression. VP 11.2
    Wusste nicht mehr, bin ich der Heit­ere oder der Depres­sive? VP 11.2

    20. Gemein­schaft, Beziehung
    Gefühl, wir sind eine Gruppe, schweigend und doch zusam­menge­hörend. VP 2.3
    Ver­schworen im Schweigen. Draussen ist Stille und Frieden. Das Aussen beherbergt uns, wir sind darin Gast, es ist selb­stver­ständlich da, bietet Aufge­hoben­sein. VP 2.3
    Wir wis­sen alles, ohne etwas aussprechen zu müssen, wie in einem Kloster die Äbte und Mönche in ihren täglichen selb­stver­ständlichen Ver­rich­tun­gen. Die Zeit geht dahin und es ist still. VP 2.3
    Jede hat genau ihren Platz und der ist stim­mig. Es gibt nichts zu hin­ter­fra­gen, nie­mand kommt auf die Idee zu hin­ter­fra­gen. Es ist ein­fach so gegeben. VP 2.3
    Wir ver­richt­en unsere tägliche Arbeit, es ist uns vorgegeben und gehört zum Lauf der Dinge. VP 2.3
    Wir gehören zusam­men, und doch hat jed­er genau seinen eige­nen Ort. VP 2.3
    In der Pause bin ich etwas kon­tak­t­freudi­ger als son­st, etwas aufmerk­samer, denn es gibt keine Tren­nung von innen und aussen. Aussen und Innen sind ineinan­der enthal­ten. VP 2.3
    Die Form und der Inhalt: der erste Gedanke ist der beste. Wieviel Beziehung dür­fen Lehrer zu ihren Schülern haben? VP 4.2
    Gedanken: ich habe keine Angst mehr vor Beziehungsver­lust. Ich habe viel Dankbarkeit für alles, was ich im Leben schon erfahren durfte und wie sich so manch­es gefügt hat. VP 14.3
    Hat­te ein ganz starkes Gebor­gen­heits­ge­fühl beim Rühren: so weich, samtig. VP 15.3
    Tag­traum: (…) Ganz enge geistige Ver­bun­den­heit mit dem Feuer­wehrhaupt­mann (…) VP 9.2
    Ein­schlafen erst gegen Mor­gen, leb­hafte Träume von allen Bekan­nten, die beim Erwachen wenig erin­ner­lich. Boj 40

    21. Reli­gion
    Wir wis­sen alles, ohne etwas aussprechen zu müssen, wie in einem Kloster die Äbte und Mönche in ihren täglichen selb­stver­ständlichen Ver­rich­tun­gen. Die Zeit geht dahin und es ist still. VP 2.3
    In der ersten Ver­rei­bung ging mir ein Gespräch mit einem Ver­wandten, der bei ein­er Freikirche ist, durch den Kopf. Da ging die Diskus­sion über Hah­ne­mann los. Er ist extrem gegen die Homöopathie, sah darin lauter Teufel­szeug. VP 12.3
    Immer wieder der Satz von Diet­rich Bonnho­ef­fer: von guten Mächt­en wun­der­bar gebor­gen. VP 14.3
    Im Milchzuck­er sah ich plöt­zlich eine Man­dala-Zeich­nung. In asi­atis­chen Regio­nen machen die Leute ein Sand­man­dala vor der Haustür. VP 14.3
    Habe genug gear­beit­et, gemacht was zu tun ist, meinen Teil beige­tra­gen. Jet­zt ist Abend und Medi­tieren an der Rei­he. VP 2.3
    Klin­gelt Jesus bei Petrus an der Tür, der macht nicht auf, Jesus ist das egal, der wartet und denkt „irgend­wann wird der schon auf­machen“. VP 2.1
    Stelle mir Gott vor, wie er da sitzt und spielt, schöpft und zer­stört, mahlt, mahlt, mahlt – und sich dabei lang­weilt! VP 8.1

    22. Kind­heit­serin­nerun­gen
    Viele Bilder gin­gen in die Ver­gan­gen­heit. Ein­mal zwis­chen 14 und 16, bei mein­er Fre­undin auf dem Bauern­hof. Es riecht nach Heu und Bauern­hof. Bin dort auf dem Lauben­gang. VP 13.3
    Plöt­zlich roch es wieder nach Gross­müet­ti, wo ich bei ihr in den Ferien war. Etwas mit 8 Jahren. Sehe das Haus, wie es gerochen hat. Der Gross­vater hat­te eine Schuh­macherei, diese Düfte – immer wieder viel wahrgenom­men. VP 13.3
    Bin zu Hause in mein­er Kind­heit, in der Stube, es ist Som­mer und ich habe Kuh­nagel. Wenn wir jew­eils von draussen rein kamen, haben wir die Füsse mit dem Kuh­nagel an den Ofen gehal­ten bis der Schmerz weg war. VP 13.3
    Pul­ver – vor dem Tur­nen, Mag­ne­sium vor dem Geräte­tur­nen: Eine Alu­mini­um-Mag­ne­sium-Mis­chung? Fand Tur­nen immer schreck­lich, hat­te aber plöt­zlich das Gefühl, es sei ja was Ele­gantes. Mir fie­len dann die Artis­ten ein, (plöt­zlich pos­i­tiv beset­zt, im Gegen­satz zu son­st) VP 3.2
    Eine Kind­heit­serin­nerung, als ich etwa 4 war. VP 15.3
    Com­ic- und Trick­film­fig­uren tauchen ab und zu auf: Miss Pig­gy, Don­ald Duck und die Mick­ey Mous­es. VP 8.3

    23. Alte Menschen
    Sah viele alte Men­schen, meinen ural­ten Schwiegervater, Gefüh­le von Weisheit, Liebe. Das Alter kam immer wieder. Ein alter Opa, ein klein­er Junge. VP 15.3
    Hat­te eine Erin­nerung, ein Tag­traum, von einem drei­hun­dert Jahre alten Jun­gen. Der war ein­fach da, keine Sit­u­a­tion VP 15.3
    Gedanke an Verän­derun­gen im Alter. Auch wenn man älter wird, macht man noch Pläne.
    Seniore­nuni. VP 15.3

    24. Sorge um andere
    Dachte fest an meine Fre­undin Pia, die eine Ober­arm­frak­tur links hat, links. VP 14.3
    Machte mir Sor­gen wegen Zugluft. Auf­passen, dass nie­mand in der Runde sich erkäl­tet. VP 8.3
    Tag­traum: (…) Habe Mitleid mit dem Vogel, rufe die Feuer­wehr. Der Feuer­wehrhaupt­mann erk­lärt, er nehme den Vogel mit und pflege ihn zu Hause. Bin zutief­st dankbar (…) VP 9.2

    25. Zahlen­spiele
    Lauter lustige Zahlen­spiele im Kopf, z.B. die Island-Fuss­ball­mannschaft-Geschichte von vorhin; oder wieviel Übergewicht rund um den Tisch ver­sam­melt ist. Ver­suche auszurech­nen, ob es reichen würde, einen weit­eren Men­schen daraus zu machen. (Lock­er! Einen weit­eren Übergewichti­gen!) VP 8.3
    Weit­eres langes Nach­denken über Zahlen: die heutige Brex­it-Abstim­mung. Wieviele Briten gibt es? Wie viele sind stimm­berechtigt? Wieviele gehen abstim­men? Eine Min­der­heit der Gesamt­bevölkerung – vielle­icht eine Mil­lion – entschei­det (knapp, mithin zufäl­lig!) über viele Mil­lio­nen von Europäern! VP 8.3
    Habe heute grösste Mühe, den Überblick über die Anzahl Ver­rei­bungss­chritte zu behal­ten! VP 8.3
    Wie heis­sen diese Zahlen­rät­sel, bei denen immer pro Zeile eine bes­timmte Summe erre­icht wer­den muss? VP 8.3 [Schaue später nach: Sie heis­sen Kakuro]

    26. Bäume, Wald, Wiese, Felder
    Sehe einen Nadel­wald, der ganz in dichtem Nebel ver­hangen ist, es reg­net. VP 2.1
    Laufe im Licht, vor mir ist dun­kler Wald, der weicht aber vor mir zurück, das geht immer so weit­er. Dann stoppt das und ich ruhe mich auf einem Rast­platz aus, run­dum ist all­ge­meines Gelächter. VP 2.1
    Wollte von den Gedanken weg, konzen­tri­erte mich aufs Reiben. War im Wald, hörte ganz viele Vögel zwitsch­ern. Durch die Bäume schien die Sonne, unten war sattgrünes Moos und ein Bach. VP 12.3
    Bei geschlosse­nen Augen sehe ich die Wel­ten-Esche Yggdrasil. Zu ihren Wurzeln fliessen drei rote Flüsse, die ausse­hen wie pralle Blu­tadern. VP 1.3
    Stand plöt­zlich in ein­er Wiese mit hohem Gras, spürte die Halme an meinen Armen, eine Mücke sur­rte vor meinen Ohren (nicht real!) VP 12.3
    Ein steil­er Hügel nach oben, muss dort rauf, es hat hohes Gras, oben ist es flach, sehe nur den Him­mel und weiss nicht, was danach käme. VP 13.3
    Viele Bilder, ging viel in die Ver­gan­gen­heit. Ein­mal zwis­chen 14 und 16, bei mein­er Fre­undin auf dem Bauern­hof. Es riecht nach Heu und Bauern­hof. Bin dort auf dem Lauben­gang. VP 13.3
    Mehr Bilder bei der zweit­en Ver­rei­bung: war plöt­zlich in einem Flugzeug. Über grossen Quell­wolken. Nicht ganz bedeckt, sehe gut auf die Felder runter. VP 14.3
    Wenn ich das Zeug fest an die Mörser­wand reibe, entste­hen Sil­hou­et­ten von Bergzü­gen mit Bäu­men auf der Kante, ein­mal ganz deut­lich Eiger-Mönch-Jungfrau, oder von grossen Städten. VP 8.1

    27. Vögel
    Sehe den bunt gestreiften Holzvo­gel auf dem Regal. Er ist nicht wirk­lich lustig, er hat einen mas­siv­en Schn­abel, er gibt sich nur so harm­los. VP 1.3
    (…) War im Wald, hörte ganz viele Vögel zwitsch­ern. VP 12.3
    Tag­traum: Baum ohne Äste mit kleinen grü­nen Blät­tern gle­ich am Stamm, oben sitzt ein Vogel, der ruft „meine Flügel sind gelähmt, ich falle gle­ich runter!“ Habe Mitleid mit dem Vogel, rufe die Feuer­wehr. Der Feuer­wehrhaupt­mann erk­lärt, er nehme den Vogel mit und pflege ihn zu Hause. Bin zutief­st dankbar. Ganz enge geistige Ver­bun­den­heit mit dem Feuer­wehrhaupt­mann. Als ein ander­er Feuer­wehrmann oben auf dem Baum ankommt, fliegt der Vogel weg. Dieses Mist­stück hat uns alle rein­gelegt! (…) VP 9.2
    Das Kratzen im eige­nen Mörs­er und bei jeman­dem vis à vis tönt wie Vogelgeschnat­ter (Enten). VP 2.3
    Bild von ein­er Taube. VP 12.3
    Lied: La Palo­ma. Wurde davon wieder heit­er und leicht. VP 11.2

    28. Flugzeug
    Mehr Bilder bei der zweit­en Ver­rei­bung: war plöt­zlich in einem Flugzeug. Über grossen Quell­wolken. Nicht ganz bedeckt, sehe gut auf die Felder runter. VP 14.3
    Das Flugzeug war so laut! Ist das nor­mal für hier? Wo soll das lan­den? Stürzt das ab? VP 15.3

    29. Märchen
    Bilder von Schnee­wittchen und den sieben Zwer­gen. Man schaut immer in den eige­nen Spiegel. VP 2.1
    Schnee­wittchen und die Zwerge sin­gen, tanzen und feiern zusam­men. Dann kamen Hänsel und Gre­tel, die Hexe wartet auf die bei­den, zeigt wie man Brot backt und lässt die bei­den weit­erge­hen mit dem Rezept. Die Hexe hat das Brot und die Kinder das Rezept. VP 2.1
    Inneres Bild von der Begeg­nung zwis­chen Rotkäp­pchen und dem Wolf. VP 1.3

    30. Hund, Wolf
    Ein Hund oder ein Wolf ste­ht vor mir, wartet ab, ist nicht bedrohlich. Ein stat­tlich­es, schönes Tier. VP 13.3
    Ein Hund, ein gross­er, harm­los­er – er war ein­fach da. VP 15.3
    Inneres Bild von der Begeg­nung zwis­chen Rotkäp­pchen und dem Wolf. VP 1.3

    31. Uner­in­ner­liche Träume
    Abends müh­sames Ein­schlafen, oftes Erwachen und Hin- und Her­w­er­fen; Träume ungereimten Zeuges, wovon er sich beim Erwachen keine Rechen­schaft geben kann und sich auch dessen nicht erin­nert. Boj 1
    Sehr leb­hafter Traum während des Mit­tagss­chlafes, ohne sich beim Erwachen des Traumes erin­nern zu kön­nen. Boj 31

    32. Abends 11 Uhr nach dem Nieder­legen, in dem Augen­blicke, als er eben ein­schlafen wollte, als er noch im Halb­schlum­mer war, ein Gefühl, als vergin­gen alle Sinne, mit unsäglichem Schw­erege­fühl im Kopfe, wie Schwindel, dabei die Empfind­ung, als wiche alles Blut aus dem Kopfe, mit Prick­el­ge­fühl im Gesichte, daher plöt­zlich­es Erwachen, worauf er lange bis nach Mit­ter­nacht nicht ein­schlafen kann, dabei lästiges, bren­nen­des Juck­en im Haarkopfe. Boj 39

    33. Hin und her fliessen oder wackeln
    Ein­genom­men­heit und Schwere des Kopfes, wie nach Durst, mit drück­en­dem Stirnkopf­schmerz in bei­den Stirn­hügeln, Schmerz wie voll, durch Bewe­gen und Schüt­teln des Kopfes ver­mehrt; es ist als fliesse es im Gehirn hin und­her. Boj 32
    Erwachen um 4 Uhr Mor­gens mit Schmerzen im ganzen Kopfe, als wäre ein Reif auf den Kopf gezwängt, mit Schwere im Kopfe. Beim Kopf­schüt­teln ist es, als wack­le das Gehirn hin und her. Darauf schläft er wieder ein und wacht um 7 Uhr mit dem­sel­ben Kopf­schmerze wieder auf, der nach dem Auf­ste­hen verge­ht, es bleibt aber doch Schwere und Ein­genom­men­heit des Kopfes zurück. Boj 59
    Schwindeliges, taum­liges Gefühl wie nach einem lan­gen Kamel­ritt. VP 11.2

    34. Schwim­men
    Sehe ich mich von aussen? In ein­er ruhi­gen Wellen­be­we­gung tauche ich tief, ohne Sauer­stoff­maske, schwimme in die Tiefe, es wird dun­kler und dun­kler. VP 13.3
    Der schöne Som­mertag draussen bee­in­flusst mich stark: Bilder vom Neuen­burg­er- und Gen­fersee. Möchte schwim­men. Oder rück­lings im Salzwass­er liegen, mich treiben lassen, entspan­nen. VP 8.3

    35. Leichtigkeit
    Erle­ichtert, der Schw­erkraft ent­bun­den. VP 11.2
    Leichtigkeit im Kopf, klares Gegen­wär­tig­sein. An die Schwere von gestern gedacht, ist das jet­zt toll! VP 1.2
    Das Drehen geht ganz leicht und beschwingt. Als ob ich über der Sub­stanz schwebe. Es braucht gar keine Kraft. VP 2.3
    Poren gin­gen von innen her auf, Leichtigkeit bre­it­et sich aus, was vorher noch schw­er war, wird bei­seit­egeschoben. VP 2.3
    Lied: La Palo­ma. Wurde davon wieder heit­er und leicht. VP 11.2

    36. Schwächege­fühl in den Beinen, Angst, nicht gehen zu kön­nen. VP 11.2

    37. Wie bei Krankheit
    Tabakrauchen schmeckt nicht; es ist, als ob man lange nicht ger­aucht habe, wie nach langer Krankheit. Boj 34
    Nach dem Mit­tagss­chlafe ein eigenes unbes­timmtes Unbe­ha­gen im ganzen Kör­p­er, unge­fähr wie nach Krankheit oder wie Vor­boten eines Fiebers, eine Art Unsicher­heit im Gehen und Bewe­gen, nach Gehen in freier Luft gegen Abend ver­schwindend. Boj 37
    Nies­reiz. Im Rachen leicht wun­des Gefühl, Ohren sind leicht zu, wie bei einem Infekt. Nase läuft immer noch. VP 5.1
    Ohren gehen zu. Ganz­er Oberkopf fühlt sich ver­stopft an, wie bei ein­er schw­eren Erkäl­tung. VP 8.1
    Heiss, wie im Fieber. Anfänglich war mir kalt gewe­sen. VP 8.1
    Frost am ganzen Kör­p­er, als ob ich krank würde. VP 1.3
    Niesen, Gefühl wie von einem frischen Schnupfen in der Nase, reich­lich­es wäss­riges Nase­laufen, Benom­men­heit des Kopfes, Schwächege­fühl. RV 2.3
    Nasen­fluss. Schneuzen, sehe auch P6 und P8 beim Schneuzen. VP 1.1

    38. Geräuschempfind­lichkeit
    Das Abklopfen der Pis­tille ist schmerzhaft laut. VP 7.1
    Es erschreckt mich das unvorherse­hbare Knallen der Stös­sel am Tisch. VP 4.1
    Das Hören war sehr nahe, als ob alles im eige­nen Kopf entste­ht. War manch­mal nicht so sich­er, ob das Geräusch aussen ist, oder im eige­nen Kopf ist. Wie bei einem Tin­ni­tus. VP 3.1
    Das Klap­pern der andern stört mich. Soll ich die Ver­rei­bung alleine machen, um über­haupt etwas wahrzunehmen? VP 7.2
    Gefühl, ent­fer­nte Geräusche seien so nah. Hörte den Zug und andere Sachen, die ich vorher gar nicht wahrgenom­men hat­te. VP 12.3
    Geräusche fie­len auf, die Tram, Stim­men, Vögel, wenn etwas geklap­pert hat. VP 15.3
    Die Umwelt mit all ihren Geräuschen ist weit weg. VP 8.3
    Das Flugzeug war so laut! Ist das nor­mal für hier? Wo soll das lan­den? Stürzt das ab? VP 15.3

    39. Lieder
    Muss an Cal­en­du­la denken, an das „una palo­ma blan­ca-Lied“. Alles, was ich denke, bleibt ganz lange haften. VP 1.1
    Lied: La Palo­ma. Wurde davon wieder heit­er und leicht. VP 11.2
    Schlager: Die Rose vom See. VP 11.2
    We run­ning out that hill…. Kate Bush VP 13.3
    Im St. Bern­hard, wo ich den Abschluss von mein­er Krankenpflegelehre gemacht habe: Singe mit den Leuten die alten Lieder, vom Munots­glöck­lein usw. Was ich gerne gemacht habe. Was ich machen kann, es ist so leicht, das zu machen. Leichter als die Pflege gut zu machen oder alles andere, was ich auch machen muss. Man kann mit dem Sin­gen Leute holen, die Dementen, ihnen mit Leichtigkeit ein gutes Gefühl geben. VP 13.3

    40. Far­ben
    Ich glaube, einen grün­lich-bläulichen Schim­mer im Pul­ver zu sehen. VP 6.1
    Dieses Pflän­zlein gibt schöne, dunkel­braune Ver­rei­bungsstreifen. VP 4.1
    Sehe Zitro­nen­gelb im Bild vis à vis, schnei­dend, war­nend, Gewit­ter­stim­mung. VP 1.1
    Sehe grüne Sprenkel im Milchzuck­er. VP 13.3
    Ein paar­mal der Ein­druck, der Milchzuck­er sei ganz grün gewor­den. Irri­tierte mich manch­mal. VP 15.3
    Offen­bar war durch das Ver­reiben eine hellere Fär­bung des Milchzuck­ers ent­standen. Die Beiga­be der zweit­en Por­tion Milchzuck­er ist jeden­falls deut­lich gel­ber. VP 8.3

    41. Hitze in Gesicht und Augen
    Gefühl, als steige Blut ins Gesicht, mit Hitzege­fühl in Gesicht und Augen. Boj 17
    Es steigt in die Augen, wie etwas Heiss­es, das Bren­nen und Beis­sen verur­sacht, und ein Gefühl, als soll­ten Thrä­nen fliessen, die aber nicht erscheinen. Boj 18
    Sehr starke Gesicht­shitze, wie Blu­tan­drang, mit Bren­nen der Ohren, die gerö­thet sind. Das Gesicht leicht gerö­thet. Boj 69
    Hitzeauf­steigen nach dem Kopfe mit Röthe des Gesichts. Boj 80
    Ver­mehrte Röthe des Gesichts. Boj 89
    Augen bren­nen. VP 12.3
    Zwis­chen­durch ganze Stirn inner­lich ein schw­er­er, warmer Schwamm. Ober­halb der re Augen­braue ein unan­genehmes Pochen. VP 13.3
    Spürte ein Bren­nen im recht­en Auge, wurde sog­ar trä­nend. Kam es vom Schweiss? VP 14.3

    42. Undeut­lich­es Sehen, Tränenfluss
    Mor­gens früh nach dem Auf­ste­hen die Augen, beson­ders das linke, voller Schleim, der in den Winkeln und Wim­pern zu Krusten eingetrock­net, dabei undeut­lich­es Sehen, wie durch Flor; durch Blinzeln und Reiben gebessert. Thrä­nen des linken Auges, Schrün­den und ver­mehrtes Wärmege­fühl in dem­sel­ben. Die Scle­rot­i­ca ist leb­haft gerö­thet. Boj 74
    Seit Beginn ver­schwommen­er Blick, jet­zt wäss­rige Augen. VP 1.1
    Boj 18

    43. Kälte im Schlund
    Beim Ath­men der Stuben­luft scheint diese sehr kalt und es ist ihm, als hätte er Pfef­fer­münze gekaut. Boj 44
    Gegen Abend wird das Gefühl von Kälte im Schlunde und der oben beze­ich­neten Stelle der Speis­eröhre beson­ders fühlbar und verge­ht auch während des Essens nicht. Boj 57
    Das oben beschriebene kalte Gefühl in der Speis­eröhre erstreck­te sich auf die bei­den vordern Brust­seit­en, unter den Wan­gen hin und in den obern Theil des Schlun­des, dabei Brust­bek­lem­mung, die zu tiefem Ath­em nöthigt. Boj 62

    44. Trock­en­heit, Kratzen im Hals
    Hus­ten wegen Kratzen im Hals. Werde nach­läs­sig, es man­gelt an Konzen­tra­tion, neige zu ungeschick­ten Bewe­gun­gen, es hat gespritzt VP 11.2
    Mir ist von alle­dem so dumm im Kopf, der Mund ist trock­en, der Gau­men klebt an der Zunge, wieder heit­er. VP 11.2
    Trock­en­heit im Hals, Gefühl es sei Rauch drin. VP 12.3
    Trock­en­er Hals am Schluss. Wie wenn man einen trock­e­nen Reizhus­ten hat. (Hat im ganzen ersten Teil ständig gehüstelt) VP 14.3
    Hals wurde kratzig VP 15.3
    Hals wird trock­en, leicht­es Bren­nen. VP 1.3
    Etwas Hal­sweh oben im Gau­men, am hin­teren Rand, gegen das Hal­szäpfchen hin. VP 8.3

    45. Durst
    Durst. Wollte auch Wass­er in das Zeug rein­schüt­ten. VP 5.1
    Durst!! Gäh­nen!!!! VP 8.1
    Schluck­nei­gung wegen Trock­en­heit, Durst auf kaltes Wass­er. VP 11.2
    Halte es ohne Wass­er zu trinken nicht mehr aus, stürzte ein Glas Wass­er runter. VP 11.2

    46. Flüs­sigkeit, Wasser
    Die Sub­stanz war wie flüs­sig, es schwappte so. Auch wenn es beim Sch­aben so harzig war an der Wand, aber beim Drehen war es fast wie eine Flüs­sigkeit. VP 3.1
    Möchte das Zeug feucht machen. Über­lege, ob wir die C3-Glob­u­li vor der Ver­rei­bung hät­ten im Wass­er auflösen sollen. VP 8.3
    Durst. Wollte auch Wass­er in das Zeug rein­schüt­ten. VP 5.1
    Nach Waschen mit kaltem Wass­er, was sehr unan­genehm war, Gefühl als würde der Kopf gross, dieses Gefühl ging von den Wan­gen aus hin­auf, dabei wurde der Druck und das Bren­nen im Schlunde und in der Speis­eröhre ärg­er und fast bis zum Unerträglich­w­er­den, gle­ich darauf im Kopfe eine Anwand­lung von Schwindel mit Gefühl von Hitze in den Wan­gen. Boj 61

    47. Wärmege­fühl in der Speiseröhre
    Auf ein­er kleinen Stelle unter dem Schw­ert­fort­satze ein bren­nen­des Wärmege­fühl, als sei etwas Schar­fes oder Heiss­es genom­men wor­den, doch ohne Schmerz. Abends nach der 3. Gabe wird dieses Gefühl noch deut­lich­er und ist beina­he wie Sod­bren­nen, doch in geringem Grade. Boj 2
    Das gestern in der Herz­grube (in dem Magen­munde) emp­fun­dene Wärmege­fühl ist heute weniger im Magen, als in der Speis­eröhre, unge­fähr in der Gegend des Manubri­um sterni und ist mehr ein Bren­nen, welch­es nach jed­er Gabe fühlbar­er wird. In der Zwis­chen­zeit von ein­er Gabe zur andern, beson­ders da erstere durch dazwis­chenk­om­mende Geschäfte länger wird, ver­schwindet dieses Gefühl zuweilen bis auf ein kaum merk­lich­es, erscheint aber dann gle­ich wieder bei und nach dem Ein­nehmen. Boj 5
    Das bren­nende Drück­en an der beze­ich­neten Stelle der Speis­eröhre ver­schwindet gewöhn­lich über Nacht und erscheint dann sogle­ich wieder nach dem Ein­nehmen; gebessert wird dieses Gefühl teil­weise durch Trinken und beim Essen, ver­schwindet wohl auch gän­zlich während des­sel­ben, nicht so bei leerem Schluck­en. Boj 14
    Der Druck und das Bren­nen in der Speis­eröhre und im Schlunde währen eben­so in dem­sel­ben Grade fort, wie gestern. – Son­st wurde nichts Erhe­blich­es, oder das nicht schon notirt wäre, emp­fun­den. Boj 75
    Erhöht­es Wärmege­fühl den Schlund hinab bis in den Magen. Hitzege­fühl in der Speis­eröhre gegenüber dem Manubri­um des Brust­beines. Boj 85
    Ein­er Geschäft­sreise hal­ber musste mit dem Ein­nehmen eine ganze Woche pausirt wer­den. – Während der ersten 2 Tage, nach­dem aufge­hört wor­den war einzunehmen, also am 12. und 13. Tage der Prü­fungszeit, ver­schwan­den alle Symp­tome, auch die der Speis­eröhre und des Schlun­des. Boj 77
    Boj 19, 29, 43, 61

    48. Ein gross­er Bissen
    Zu dem alle diese Tage beobachteten Bren­nge­füh­le in der Speis­eröhre, in der Gegend des Manubri­um sterni hat sich ein Druck­ge­fühl gesellt, das ganz jen­em Drück­en zu ver­gle­ichen ist, welch­es dem Ver­schluck­en eines zu grossen Bis­sens fol­gt, wie dieses auch wohl nach einem zu grossen Stücke hart­ge­sot­te­nen Eies emp­fun­den wird. Boj 9
    Das Bren­nen und Drück­en an der früher schon beze­ich­neten Stelle der Speis­eröhre ist heute beson­ders arg, es ist, als würde die Speis­eröhre an dieser Stelle mit Gewalt zusam­menge­drückt, dabei viel und oft geruchlos­es Luftauf­s­tossen; während des Auf­s­tossens und Essens wird dieses Gefühl gemindert, dabei an dieser Stelle eine Empfind­ung, als wäre ein har­ter, gross­er Kör­p­er mit Gewalt durchge­drängt wor­den. Boj 29

    49. Engege­fühl, zusam­men­ziehen, zusammengedrückt
    Das Bren­nen und Drück­en an der früher schon beze­ich­neten Stelle der Speis­eröhre ist heute beson­ders arg, es ist, als würde die Speis­eröhre an dieser Stelle mit Gewalt zusam­menge­drückt, dabei viel und oft geruchlos­es Luftauf­s­tossen (…) Boj 29
    Das Gefühl von Bren­nen in der oben beze­ich­neten Stelle der Speis­eröhre ist heute mehr wie drück­end, mit der Empfind­ung, als wäre es dort zu eng, ohne dass das Schluck­en dadurch beein­trächtigt wäre; es erstreckt sich bis in den Schlund­kopf und den Magen, wo ein eigenes Weich­heits­ge­fühl emp­fun­den wird. Boj 43
    Herzk­lopfen mit Angst, auf­steigen­der Hitze und Kurzat­migkeit; Empfind­ung, als ob jemand mit der Hand ihren Kehlkopf zuhielte; zugle­ich reis­sende Schmerzen und zeitweise Steifigkeit der recht­en Hand, eben­so in der Schläfenge­gend und unter dem recht­en Ohre. RV 1.1
    Engege­fühl im Hals mit leichtem Bren­nen. VP 1.1
    Been­gung auf der Brust. VP 1.1
    Mützenge­fühl auf dem Kopf. VP 1.1
    Zusam­men­ziehende Empfind­ung auf dem Schädel. VP 1.1
    Generell viele Zusam­men­zieh-Symp­tome: Zwis­chen den Schul­terblät­tern. Ein Käl­tege­fühl. VP 12.3
    Ziehen in der Hals­grube, erstreck­te sich nach oben zum Kinn. War auch mit Nei­gung zum Luft­holen, auch ein Engege­fühl. VP 12.3
    Verspan­nung, wie eine Schraubzwinge hin­ter den Hin­ter­haupt­shöck­ern. VP 12.3
    Zusam­men­drück­en in der Hüfte. VP 12.3
    Zusam­men­drück­en in den Rip­pen nach innen. VP 12.3
    Die Schul­tern waren extrem verspan­nt. Zog in der BWS wie so Nadel­stiche, alles zog sich zusam­men, spürte es in den Armen, richtige Verkramp­fun­gen. VP 15.3
    Bekomme Enge im Hals, Schluck­en fällt schw­er. VP 1.3

    50. Appetit
    Nach ein­er kleinen Mahlzeit voll im Ober­bauche und unter den falschen Rip­pen. Boj 46
    Gle­ich nach dem Ein­nehmen ver­schwand der Hunger und kehrte erst Abends 9 1/2 Uhr wieder, war aber schon nach geringem Essen befriedigt. Boj 90
    Lust auf Vanillepud­ding. VP 13.3

    51. Gerüche
    Geruch von Aprikosen. Oder ist es doch noch vom Früh­stück? Dabei denke ich an Vanille, wahrschein­lich wegen der schwarzen Pünk­tchen. VP 7.1
    Nach dem Nach­füllen erneut stark­er Geruch nach Aprikosen, dann kurzzeit­ig Kaf­fee­duft. VP 7.1
    Ein mir dur­chaus bekan­ntes Ziehen in der Herzge­gend nimmt zu, wie der Aprikosen­geruch. VP 7.1
    Kurz ein Geruch von Tarte flam­bée au Mun­ster. VP 7.1
    Wieder Kaf­feegeruch. Kann das sein? Nur Gerüche? Denke Gerüche und schreibe „Gerüchte“. Dabei die Assozi­a­tion an das „Geschmäck­le“, Beigeschmack. VP 7.1
    Erst stumpfer, dann säuer­lich­er Geschmack im Mund. Wird zunehmend säuer­lich. VP 6.1
    Säurege­fühl im Mund wird so stark, dass ich Wass­er trinken muss. VP VP 6.1
    Aus­glühen des Mörsers ? Der muss doch nach Glut stinken. VP 4.1
    Die Ver­rei­bung riecht erdig-würzig.VP 4.1
    Geruch alge­nar­tig. Mehrmals notiert: Der Geruch bekam etwas Beis­send-Schar­fes. VP 3.1
    Geruch wie von Gemüs­esuppe, kann es aber nicht benen­nen, finde den Namen nicht. VP 2.1
    Fis­chiger Geruch. VP 1.1
    Fis­chgeruch der Sub­stanz VP 8.1
    Hin­ter dem Fis­chgeruch taucht ganz am Ende etwas Süss­es auf, sofort entste­ht Hoff­nung, das Licht am Ende des Tun­nels! VP 8.1
    Ein Geruch wie reife Getrei­deähren. VP 4.2
    Beim Sch­aben: Geruch nach Freibad, Chlor, nack­te Kör­p­er. VP 10.2
    Lass mich noch ein let­ztes Mal riechen, eh du entschwind­est. VP 10.2
    Dauernd das Gefühl, ich rieche was, kon­nte es aber nicht ver­i­fizieren. Zitrone? Das Deo? Rieche jeden einzel­nen Men­schen. War ständig mit dem Riechen beschäftigt. VP 5.2
    Immer Gefühl, ich müsse nochmal riechen. Wusste nicht, was ich damit machen soll. VP 5.2
    Frisch­er Blü­ten­duft, leicht zitro­ne­nar­tig. VP 7.2
    Rieche diesen Duft in der Nase, den ich jew­eils bekomme, wenn ich ein Schmerzmit­tel nehme. Er erzeugt ein zusam­men­ziehen­des Gefühl zwis­chen den Augen und in der Stirne. VP 1.3

    52. Umge­hen, Kneifen im Bauch
    Beim Stuhl­gang Umge­hen und leis­es Kneifen im Unter­bauche. Boj 28
    Nach dem Essen Umge­hen um den Nabel, mit Schw­erege­fühl im Unter­bauche und Drän­gen auf den Mast­darm, mit Abgang ein­er geruchlosen Blähung; gle­ich darauf eine kleine bröck­lige Stuh­lausleerung; nach der­sel­ben ist die Schwere im Bauche noch fühlbar­er. Boj 48
    Nach ein­er gerin­gen Mahlzeit Umge­hen im Unter­bauche, mit Knur­ren und leisem Kneifen, wonach ein Gefühl wie Ver­lan­gen zum Stuh­le sich ein­stellt, es geht aber nur eine geruchlose Blähung ab. Boj 65

    53. Luftauf­s­tossen
    Während des Tages öfteres Luftauf­s­tossen ohne Geruch. Boj 13
    Oft und viel Luftauf­s­tossen. Boj 47
    Nach jedem Essen und Trinken viel Luftauf­s­tossen. Boj 66
    Auss­er wieder­holtem Luftauf­s­tossen wurde den ganzen Tag hin­durch nichts beobachtet; das Bren­nen und Drück­en im Schlunde hat sich nicht wieder eingestellt. Boj 78
    Boj 65

    54. Hitze im Körper
    Nach­mit­tags 5 Uhr ist ihm sehr warm in gewöhn­lich­er Stuben­tem­per­atur und es über­läuft ihn wie Hitze an ver­schiede­nen Kör­perteilen, namentlich Kopf, Schul­tern und Brust, als wollte Schweiss aus­brechen, dabei etwas feuchte Stirn. Boj 67
    Eine halbe Stunde darauf duf­tende Haut am ganzen Kör­p­er, bei feuchter Stirn und Hän­den. Boj 70
    Während des Essens und nach dem­sel­ben Hitzege­fühl im ganzen Kör­p­er und Blu­tan­drang nach dem Kopfe, mit geringem Schweis­saus­bruch an Kopf, Brust, Rück­en und Hän­den. Boj 87
    Boj 19, 81
    Ausströ­men von Wärme an Oberkör­p­er, Armen, Kopf. VP 2.3

    55. Schwitzen
    Schmerz trieb mir den Schweiss auf die Stirn. VP 5.2
    Sehr starkes Schwitzen am Tho­rax, lässt im 2. Teil der Ver­rei­bung deut­lich nach. VP 7.2
    Schwitzen wurde mehrfach genan­nt, zuerst wegen der herrschen­den Hitze nicht aufgenom­men – es sei hier aber nachge­tra­gen! VP 7.2
    Hitze im Oberkör­p­er. Merke, dass die Füsse eiskalt sind und dass ich auch am Oberkör­p­er unter dem Schwitzen eine Kälte auf­taucht, ein Frieren. VP 2.3
    Das Schwitzen, total nass­er Hals im Nack­en, über die Schul­tern. VP 15.3

    56. Kälte, Frost
    Hitze im Oberkör­p­er. Merke, dass die Füsse eiskalt sind und dass ich auch am Oberkör­p­er unter dem Schwitzen eine Kälte auf­taucht, ein Frieren. VP 2.3
    Generell viele Zusam­men­zieh-Symp­tome: Zwis­chen den Schul­terblät­tern. Ein Käl­tege­fühl. VP 12.3
    Gefühl von einem kühlen Wind über den Rück­en. VP 12.3
    Frost kriecht den Rück­en hoch und über die Arme. VP 1.3
    Berdürf­nis ein Tuch um die Schul­ter zu leg­en, wegen Frost (bei 26°). VP 1.3
    Frost am ganzen Kör­p­er, als ob ich krank würde. VP 1.3

    57. Libido, Geilheit
    Früh im Bette starke Erec­tio­nen und grosse Geil­heit. Boj 41
    In der Nacht geile Träume und Pol­lu­tion. Boj 83
    Mit einem Pis­till, Stös­sel, in einem Mörs­er rum­machen… Mörs­er – Möse… VP 10.2
    Wenn Men­schen vögeln, wie heisst das dann bei Spatzen? „Hal­lo mein Spatz?“ VP 10.2

    58. Sie wagt die Prü­fung nicht fortzuset­zen, aus Furcht vor allzuschw­er­er Affek­tio­nen des Herzens. RV 6.1

    59. Angeschwollen, vergrössert
    Die Adern an den Hän­den schwellen an, die Hände bren­nen und sind feucht. Boj 68
    Erhöht­es Wärmege­fühl im ganzen Kör­p­er mit Schwere, die Hände sind wie voll­gegossen, schw­er und heiss. Boj 81
    Stark ange­laufene Adern an den Hän­den. Boj 88
    Nach Waschen mit kaltem Wass­er, was sehr unan­genehm war, Gefühl als würde der Kopf gross, dieses Gefühl ging von den Wan­gen aus hin­auf, dabei wurde der Druck und das Bren­nen im Schlunde und in der Speis­eröhre ärg­er und fast bis zum Unerträglich­w­er­den, gle­ich darauf im Kopfe eine Anwand­lung von Schwindel mit Gefühl von Hitze in den Wan­gen. Boj 61
    Der Bauch fühlt sich so dick an, als hätte ich zu viel gegessen oder getrunk­en. Der Gür­tel span­nt. VP 6.1

    60. Im Freien besser
    In der Stube wird der drück­ende Kopf­schmerz und die Voll­heit in der Stirn schlim­mer als im Freien. Boj 86
    Pul­siren­der Kopf­schmerz im linken Stirn­hügel, wie Druck und wie voll, ärg­er beim Bück­en und Niesen, in freier Luft bess­er. Boj 16
    Nach einem Spazier­gange verg­ing der Kopf­schmerz. Nach­dem der Kopf­schmerz den ganzen Tag über in der ganzen Stirn gewe­sen, con­cen­trirte er sich wieder unter dem linken Stirn­hügel und ver­schwindet dann nach Gehen in kalter Luft. Boj 35

    61. Ziehen, Spannen
    Ein mir dur­chaus bekan­ntes Ziehen in der Herzge­gend nimmt zu, wie der Aprikosen­geruch. VP 7.1
    Ziehen in der recht­en Schul­ter und in der li Hand im Grundge­lenk des Mit­telfin­gers. Gefol­gt von ein­er lan­gen Gedanken­kette, wie das Gelenk kor­rekt heisst, es fiel mir aber nicht ein. VP 7.1
    Schmerz im li Nieren­bere­ich, Span­nung. VP 2.1
    Starke Verspan­nung in Schul­tern-Nack­en. VP 8.1
    Dann fing das Mar­tyri­um an: Kriegte Verspan­nung im Rück­en, auch eine schmerzhafte Hand, in den Muskeln des UA, läh­miger Schmerz bis in die Schul­ter hoch. VP 5.2
    Linke Hals­seite fühlt sich ges­pan­nt, konges­tion­iert an. Schmerz innen hin­ter dem Ohr hoch bis in den oberen Hin­terkopf. Ein dumpfer Stich. VP 8.3
    Starke Verspan­nung in Nack­en, Schul­tern, oberem Rück­en. VP 8.3
    Leise ziehen­der Zahn­schmerz in den Backen­zäh­nen der linken Seite, ohne bes­tim­men zu kön­nen, ob es in der obern oder untern Kinnlade sei. Boj 53

    62. Gelenkschmerzen
    Schmerzen in der linken Schul­ter, an der Stelle, wo ich meinen Sturz hat­te, ver­schwand irgend­wann. VP 3.1
    Schmerzen im re Handge­lenk vom Reiben, ging auch wieder weg. VP 3.1
    Habe seit gestern einen Schnitt im Fin­ger, spürte einen Schmerz, aber ein Fin­gerge­lenk nach hin­ten ver­schoben. VP 3.1
    Hand kribbelt, dachte, das sei ich, weil ich die Beschw­er­den im Handge­lenk kenne. Hand schlief fast ein, wech­selte auf die linke Hand, rechte aus­geschüt­telt. Darf ich das tun? Ich muss ja, um weit­er­ma­chen zu kön­nen. VP 13.3

    63. Müde, abgeschlagen
    Nach­mit­tags grosse Abges­pan­ntheit mit Reck­en der Glieder und Gäh­nen. Boj 30
    Mat­tigkeit, Abgeschla­gen­heit, müde mit Schläfrigkeit, er muss sich am Nach­mit­tage hin­le­gen und einige Stun­den schlafen. Nach dem Schlafe etwas frisch­er. Boj 49
    Ver­lan­gen mich hinzule­gen. VP 11.2
    Wurde total müde, kön­nte nur noch schlafen. Mag nicht mehr weit­er­ma­chen. Die Umge­bung entschwindet, driftet weg. VP 2.3
    Müdigkeit war extrem, schob es erst­mal auf die Wärme. Am Anfang war das Rühren ganz leicht, alles war homogen, dann wie so ein Schlag, merk­te dass ich abdrifte, bis zur extremen Müdigkeit kurz vor dem Ein­schlafen. VP 15.3
    Extreme Müdigkeit im Kopf. Bin wie narko­tisiert. Nicht so sehr im Kör­p­er, son­dern vor allem in der Stirn. VP 8.3

    64. Ein­genom­men­heit und Schwere
    Ein­genom­men­heit des Kopfes mit etwas Schwere. Boj 45
    Eine halbe Stunde später Schwere und Ein­genom­men­heit des Kopfes. Boj 71
    Nach dem Essen Umge­hen um den Nabel, mit Schw­erege­fühl im Unter­bauche und Drän­gen auf den Mast­darm, mit Abgang ein­er geruchlosen Blähung; gle­ich darauf eine kleine bröck­lige Stuh­lausleerung; nach der­sel­ben ist die Schwere im Bauche noch fühlbar­er. Boj 48
    Nach­mit­tags Schwere in den Beinen, wie voll, beson­ders beim Trep­pen­steigen. Boj 50
    In den Beuge­muskeln der Vorder­arme Gefühl, als wolle Krampf entste­hen bei Anfassen und Heben leichter Gegen­stände; sind diese etwas schw­er, so entste­ht in der That Krampf, Nach­mit­tags verge­hend. Boj 51
    Abends 7 Uhr ohne Ver­an­las­sung Hus­ten, anfangs trock­en, später feucht, mit Kitzeln und Schwere im Halse, das lange nach dem Hus­ten fort­dauert. Boj 52
    Boj 32, 39, 59
    Unüber­windliche Schläfrigkeit und Schwere in allen Gliedern, mit Ein­genom­men­heit des Kopfes. Boj 79
    Während und nach dem Mit­tagss­chlafe Aufwachen, kon­nte aber lange die Augen nicht auf­machen vor Bleis­chwere der Augen­lid­er, dabei Stirnkopf­schmerz, wie nach Rausc, der auch nach dem Auf­ste­hen fort­dauert; Drück­en, Stirn­schmerz wie voll. Gegen Abend ist der Stirnkopf­schmerz erträglich­er und mehr im linken Stirn­hügel. Boj 82
    Die gestri­gen Symp­tome sind heute Mor­gen alle ver­schwun­den. Eine Stunde nach dem Ein­nehmen Schwere und Ein­genom­men­heit des Kopfes, wie begin­nen­der Kopf­schmerz. Boj 84
    Schläfrigkeit, Schwere des Kopfes. VP 11.2
    Wieder zusam­menge­sackt, ganz schwierig, mich aufzuricht­en. VP 11.2
    Schw­erege­fühl, Zweifel am Sinn. VP 11.2
    Schwere des Kopfes, zusam­men­sack­en in mir. VP 11.2

    65. Ver­schlies­sungs­ge­fühl
    Abends mehrere Male ein Gefühl, als müsse Stuh­lausleerung ein­treten, dabei ein Stich von der Blasen­ge­gend nach dem Mast­darme, der wie mit Gewalt ver­schlossen ist und erst nach langem Drän­gen geht eine stock­ende Blähung ab. Boj 23
    Öfteres Abge­hen sehr übel riechen­der Blähun­gen. Boj 24
    Prick­el­ndes Ver­schlies­sungs­ge­fühl am After, beson­ders Abends. Boj 25
    Vor dem Schlafenge­hen eine Ausleerung, deren eine Hälfte hart, die andere weich und ziem­lich dünn geformt, von Prick­eln, Fressen, Bren­nen und Beis­sen am After begleit­et, das noch lange nach­her anhält; bei dem Stuh­le ein Gefühl, als öffne sich der After nur ungenü­gend. Boj 26
    Gefühl von gewalt­samer Ver­schlossen­heit des Afters mit Kriebeln, Prick­eln und Stechen, mehr im Gehen als im Sitzen. Boj 55

    66. Hinein- und hinaufgezogen
    Kriebeln und Prick­eln im Mast­darme mit dem Gefüh­le, als wäre er hineinge­zo­gen. Boj 54
    Abends um 10 1/2 Uhr eine kleine härtliche Stuh­lausleerung mit Bren­nen und Wehthun des Afters während und nach­her, und einem Gefüh­le, als würde der After oben in den Mast­darm hin­aufge­zo­gen und als läge dort noch etwas Hartes. Boj 72

    67. Beobach­tun­gen im Stuhlgang
    Der Koth ist klumpig, kugelig wie Hasenkoth, ohne hart zu sein und von nor­maler Farbe. Boj 11
    Die am Abend erfol­gende Stuh­lausleerung hin­ter­liess lange nach­her ein prick­el­ndes Zusam­men­ziehge­fühl im After. Boj 12
    Unter langem Pressen und Drück­en, wobei der Koth gar nicht zum Mast­darme her­aus will, erfol­gt eine geringe Stuh­lausleerung, hart wie Ziegenkoth. Boj 21
    Abends eine kleine Stuh­lausleerung, anfangs dick­en, nach­her dün­nge­formten Kothes, doch nicht hart; nach der Ausleerung Prick­eln und Zusam­men­ziehen im After. Boj 38
    Oefteres Ver­lan­gen zum Stuhl, das plöt­zlich wieder verge­ht. Boj 56
    Boj 10, 20, 48, 64, 72

    68. Urin trüb, wolkig, sandig, zitronenfarben
    Der am Abend, gestern, gelassene Urin wird trübe, als wäre er mit Lehm gemis­cht, auf sein­er Ober­fläche hat er ein feines Häutchen, das wie Fett aussieht und beim Hin- und Her­schwap­pen der Flüs­sigkeit zer­reisst. – Die Farbe des Harnes ist hell­gelb, beina­he stro­h­far­big. Boj 3
    In dem hell­gel­ben Urine bildet sich schon nach ein­er Stunde nach dem Uriniren eine flock­ige Wolke, die an der Ober­fläche der Flüs­sigkeit hängt. Boj 4
    Der gestern gelassene Urin trübe, wolkig, wie mit Lehm gemis­cht, die Ober­fläche ist mit einem schillern­den Häutchen bedeckt, das mit ein­er Menge rother Körnchen besäet ist; diese gesam­melt, haben das Ausse­hen von Sand, lassen sich unter dem Mess­er mit knis­tern­dem Geräusche zer­drück­en und bilden dann ein rothes, ziegelmehlar­tiges Pul­ver. Boj 6
    Der heute Mor­gen gelassene Harn ist noch heller als gestern und noch nicht kalt gewor­den, hat sich schon eine Wolke gebildet, die eben­so gross ist und auch an der Ober­fläche der Flüs­sigkeit hängt. Boj 8
    An sein­er Ober­fläche haben sich wieder rothe Sand­körnchen ange­set­zt und die am Boden liegende Wolke zeigt über­all eine Menge dieser Sand­körn­er, die ihr das Anse­hen von Froschlaich geben. Boj 33
    Gegen Abend ist der gelassene Urin ganz hell und cit­ro­nen­far­big. Boj 73
    Boj 7, 15, 36, 42, 60, 63, 76, 83

    69. Geheilt durch die Wurzel
    Ver­hin­dert die Toll­wut bei von tollen Tieren gebis­se­nen Men­schen und Haustieren, was selb­st im ver­gle­ichen­den Tierver­such belegt wer­den kon­nte. RV 4.1
    Epilep­sie bei einem Mäd­chen, seit Kind­heit beste­hend, geheilt durch tägliche Ein­nahme von drei Tassen eines starken Dekok­ts der Wurzel. RV 19

    ZUR SUBSTANZ

    Spi­raea ulmaria, Ulmen-Spier­strauch, Wiesen­geiss­bart, Sumpf­spier­staude, Wiesen-köni­gin, Mädesüss. Tin­k­tur der frischen Wurzel

    Medi­zingeschichtlich ist Mädesüss inter­es­sant, da lange Zeit aus ihren Blüten­knospen Sal­i­cy­lalde­hyd gewon­nen wurde, ein entzün­dung­shem­mender Wirk­stoff, der heute in abge­wan­del­ter Form als syn­thetisch hergestellte Acetyl­sal­i­cyl­säure verkauft wird. Das Echte Mädesüss, das man damals botanisch noch den Spier­sträuch­ern (Spi­raea) zuord­nete, hat zur Entwick­lung des Marken­na­mens Aspirin beige­tra­gen. Während das „A“ für Acetyl ste­ht, ist „spirin“ aus dem Begriff „Spi­raeasäure“ abgeleit­et. (Wikipedia)

    Heute ist Tee aus den Blüten enan­tiopathisch als Sal­izy­lat­droge und schweis­streiben­des Mit­tel in Gebrauch, aber auch nach dem Ähn­lichkeits­ge­setz wurde Spi­raea-Tin­k­tur ver­schrieben, näm­lich bei Gelenkrheuma­tismus, wenn er mit pro­fusem Schweiss ver­bun­den ist. Eine wichtige Akutindika­tion des Tees ist akuter Harn­ver­halt durch ver­grösserte Prosta­ta – er öffnet den Abfluss­weg. Homöopathisch-klin­is­che Ver­i­fika­tion mit der poten­zierten Droge liessen sich nicht auffind­en. RV

    ANMERKUNGEN ZUR TOLLWUT

    Die ersten ärztlichen Nachricht­en über die Wirkung der Spi­raea stam­men von dem in einem Dorfe des Kreis­es Wereisk des Moskowis­chen Gou­verne­ments ansäs­si­gen Dr. Kunen her; die Art und Weise, wie er das Mit­tel ken­nen gel­ernt und später selb­st angewen­det, teilt er in ein­er kleinen 1844 erschiene­nen Schrift fol­gen­der­massen mit:
    Im Jahre 1832 wurde ich von meinem eige­nen, toll gewor­de­nen Hunde gebis­sen und an mehreren Stellen der Hand stark ver­wun­det, der Hund wurde darauf einges­per­rt, frass und soff nicht, heulte mit ganz eigen­thüm­lich­er Stimme und krepirte 3 Tage darauf mit allen Symp­tomen der Hundswuth.
    Mit den Erfahrun­gen der berühmtesten Aerzte bekan­nt und durch eigene trau­rige Resul­tate nur zu gut davon überzeugt, dass alle bish­er in der Med­i­cin gang­baren Mit­tel gegen die Wasser­scheu und den Biss toller Hunde nur zu oft im Stich lassen, beschloss ich, nach einem in der Nach­barschaft wohnen­den und durch die glück­liche oft aus­ge­führte Behand­lung dieser Krankheit berühmt gewor­de­nen Bauer zu schicken.
    Von ihm erhielt ich eine Por­tion frisch­er kleingeschnit­ten­er Wurzeln (er gab diese sowohl im Som­mer als Win­ter nicht anders als frisch) mit der Weisung, 3 Tage hin­tere­inan­der, am Mor­gen einen Theelöf­fel davon einzunehmen.
    Es sind nun jet­zt seit der Zeit bere­its 18 Jahre ver­flossen, ohne dass ich je irgend Fol­gen von dem Bisse des Hun­des emp­fun­den habe.
    Von selb­st ver­ständlich musste ich mich für die Ken­nt­niss der Pflanze, der die Wurzel ange­hörte, inter­es­siren, und der Bauer war auch ohne alles Wider­streben sogle­ich bere­it, mir die Pflanze zu zeigen; diese Pflanze ist die Spi­raea ulmaria. 18 Jahre hin­durch habe ich mich dieses Mit­tels in vie­len Fällen von tollem Hun­de­biss in der angewiese­nen Weise (einen Ver­such mit der getrock­neten Wurzel wagte ich nicht) immer mit dem glück­lich­sten Erfolge bedient.

    In unser­er Gegend wer­den, aus Man­gel an Sorgfalt und Pflege, Hunde sehr oft toll und ich bedi­ente mich der­sel­ben vorzugsweise, indem ich meinen eige­nen sehr starken Hofhund auf sie losliess, der sie dann auch immer tödtete und auch immer dabei ver­wun­det wurde; jedes Mal nach einem solchen Ver­suche bekam der Hofhund in der oben angegebe­nen Weise 3 Gaben frisch­er Spi­raea-Wurzel und ist während viel­er Jahre immer gesund geblieben. – Durch eigene langjährige Erfahrung von der aus­geze­ich­neten Wirkung der­sel­ben überzeugt, teilte ich dies Mit­tel Bekan­nten und Fre­un­den mit, und hat­te oft genug die Freude, zu erfahren, dass es in allen Fällen dieselbe wohlthätige Wirkung geäussert, daher halte ich es für meine Pflicht, meine Erfahrun­gen zur öffentlichen Ken­nt­niss zu brin­gen, um einem in ein­er so schreck­lichen Krankheit pos­i­tiv wirk­enden Mit­tel einen grössern Wirkungskreis zu verschaffen.

    Das 1844 erschienene Schriftchen von Kunen erlebte schon nach dem Tode des Ver­fassers, 1852, eine neue Auflage mit eini­gen Zusätzen eines Her­rn Schi­boeff (ob dieser Arzt ist oder nicht, darüber kann Dr. Bojanus keine Auskun­ft geben), denen wir Fol­gen­des ent­nehmen: Nach­dem 1844 das kleine Schriftchen von Dr. Kunen erschienen, wurde es später von ihm durchge­se­hen, ergänzt und erscheint jet­zt in dieser 2. Auflage.
    Im Sep­tem­ber 1850 teilte er mir Fol­gen­des mit:
    Es wurde ihm an einem Tage ein seinem Nach­bar, eine Edel­manne, ange­höriger Diener mit allen Symp­tomen der Wasser­scheu zuge­führt. Der Kranke war unter der Obhut zweier stark­er Leute, die ihn fes­thiel­ten, er hat­te einen stumpfen, stieren Blick und machte fortwährend Ver­suche, seine Führer anz­u­fall­en, mit einem Worte, der Kranke war von voll­ständi­ger aus­ge­bilde­ter Wasser­scheu befall­en. Ungewiss, ob in diesem Falle und bei so weit vorgeschrit­ten­er Krankheit die Spi­raea-Wurzel noch Ein­fluss auf die Krankheit haben könne, liess Dr. Kunen sogle­ich eine frische Wurzel holen und nach­dem er sie gere­inigt und gewaschen, reichte er sie dem Kranken, welch­er sie hastig ergriff und mit ein­er Art thierisch­er Gier sogle­ich ver­schlang; eine 2. dem Kranken gere­ichte Wurzel wurde eben­so schnell ver­schlun­gen, die 3. ihm aber­mals gere­ichte jedoch nur bis zur Hälfte verzehrt. Während dieser ganzen Zeit wurde er von den Führern gehal­ten, auf ein Zeichen des Dr. Kunen liessen sie den Kranken frei, dessen Gesicht den stumpfen Aus­druck ver­loren und der auch über­haupt schon ruhiger gewor­den war.

    Eine Vier­tel­stunde darauf rief der Kranke nicht ohne Anstren­gung aus: „Oh wie dankbar bin ich Ihnen!“ Gle­ich darauf wurde er in einem Wagen nach Hause in das 5 Werst ent­fer­nte Dorf gebracht; er schlief den ganzen Weg und da er nach Hause gekom­men noch nicht erwacht war, so liess man ihn ruhig in dem Wagen liegen, in dem er bis zum Abend fortschlief, endlich erwachte er mit Jam­mern und gross­er Unruhe, behaup­tend, er müsse ster­ben; es stellte sich sehr starkes Galleer­brechen ein, das Erbroch­ene bestand teils aus flüs­siger Galle, teils aber aus dick­en dunkel­grü­nen Klumpen, ohne, zu Aller Ver­wun­derung, auch nur die ger­ing­ste Spur der genosse­nen Spi­raeawurzel zu enthal­ten. Nach dem Erbrechen stellte sich aber­mals tiefer Schlaf ein, aus dem der Kranke erst am fol­gen­den Mor­gen voll­ständig gene­sen erwachte.

    Diese so auf­fal­l­ende Heilung ver­an­lasste Her­rn Kunen, das Mit­tel bei einem schon seit Kind­heit an Epilep­sie lei­den­den Mäd­chen zu ver­suchen. Er reichte ihm eine Woche hin­durch vor dem in Erwartung ste­hen­den Anfalle täglich 3 Thee­tassen eines starken Decocts der Wurzel. Der darauf fol­gende Anfall war schon bedeu­tend weniger heftig, der den näch­sten Monat darauf erwartete 2. Anfall blieb aus, nur fühlte die Kranke einiges Unbe­ha­gen und war unruhig; statt des 3. Anfall­es stellte sich Schlaf ein, vom 4. zeigte sich keine Spur und die Kranke war von dieser Zeit voll­ständig genesen.

    Meine an Dr. Kunen gerichtete Frage: ob er nicht zuweilen beobachtet habe, dass die bei der Wasser­scheu oder als Pro­phy­lacticum angewen­dete Wurzel wirkungs­los bliebe, beant­wortete er verneinend und fügte noch hinzu, dass wed­er er noch diejeni­gen, welche das Mit­tel auf sein Anra­then gebraucht hat­ten, einen Fall beobachtet hät­ten, in dem die heil­same Wirkung der Spi­raea-Wurzel aus­ge­blieben wäre.

    Im Jahre 1846 berichtet ein im Moskowis­chen Gou­verne­ment, im Kreise Wereisk, auf der Baum­wol­len­spin­nerei des Her­rn Sku­ra­tow angestell­ter Arzt Stanis­laus Meldzenewitsch über glück­liche mit der Spi­raea-Wurzel erzielte Heilun­gen solch­er Leute, die von con­sta­tirt tollen Hun­den, Wölfen und Pfer­den gebis­sen wor­den; solche Fälle führt er 6 an, denen ich in gedrängter Kürze Platz gewähre:
    1842 wurde der Bauer Paul Iwanow von einem tollen Wolfe gebis­sen, der ihm 12 sehr tief gefährliche Wun­den teils an den Hän­den, teils am Kopfe beibrachte, unter andern war das linke Auge voll­ständig zer­stört. Nach ein­er 2 1/2 Monate fort­ge­set­zten Behand­lung mit der Spi­raea-Wurzel genas der Kranke vol­lkom­men. Der­selbe Wolf wurde, nach­dem er noch 2 Pferde ver­wun­det, endlich todt­geschla­gen, durch die Autop­sie, teils aber auch dadurch, dass die bei­den von ihm gebis­se­nen Pferde toll wur­den, con­sta­tirte sich die Krankheit des Wolfes.

    Zu der­sel­ben Zeit wurde der Bauer Ter­en­ti Sacharow eben­falls von einem tollen Wolfe in die Unter­lippe und das rechte obere Augen­lid ver­wun­det, er schlug es indessen aus, sich von dem Arzte behan­deln zu lassen und zog es vor, sich an Quack­sal­ber zu wen­den; 29 Tage nach der Ver­wun­dung starb er an vol­lkomm­n­er Wasser­scheu. Er hat­te natür­lich keine Spi­raea-Wurzel bekommen.

    Im Mai 1845 wur­den 3 Hirten und 19 Stück Vieh von einem Wolfe ver­wun­det, 11 von diesen Thieren star­ben in Folge dessen mit allen Symp­tomen der Hundswuth, die 3 Hirten und 8 Stück Vieh, mit Spi­raea-Wurzel behan­delt, genasen vollständig.

    Ein dem Fürsten Schtscherbatoff gehöriger Bauer wurde von einem durch den Biss eines tollen Wolfes eben­falls toll gewor­de­nen Pfer­des gebis­sen und genas durch den Gebrauch der Spi­raea-Wurzel vol­lkom­men, das Pferd hinge­gen wurde einges­per­rt und beobachtet, es fiel bald darauf mit allen Zeichen der Hundswuth.

    Am 1. Sept. 1846 wurde der 16jährige Gärt­nerkn­abe Wladimir Iwanow von einem toll­ge­wor­de­nen Jagdhunde stark an der linken Hand ver­wun­det. Der Knabe wurde 6 Wochen hin­durch der Behand­lung mit Spi­raea-Wurzel unter­wor­fen und genas eben­falls vol­lkom­men bei dem unaus­ge­set­zten Gebrauche der Spiraea-Wurzel.

    Dr. Meldzenewitsch hat eben­falls die heil­same Wirkung des Mit­tels an Thieren beobachtet, indem er so oft er nur kon­nte toll gewor­dene Hunde in getren­nte Hüt­ten einsper­rte und einen Theil der­sel­ben gar nicht, den andern mit Spi­raea behan­delte, alle nicht behan­del­ten Hunde fie­len, während alle mit Spi­raea behan­del­ten genasen.

    Die Behand­lungsweise des Dr. Meldzenewitsch ist fol­gende: Die Wun­den der Gebis­se­nen müssen sogle­ich mit dem, mit­telst der Spi­raeawurzel bere­it­eten Essig so lange gewaschen wer­den, bis die Blu­tung ste­ht, darauf wer­den sie mit in diesem Essig getränk­ten Com­pressen 2 Mal täglich so lange ver­bun­den, bis voll­ständi­ge Vernar­bung ein­tritt, was gewöhn­lich nach 4 Wochen erfol­gt. – Der Kranke muss sich in ein­er Tem­per­atur von nicht weniger als 13 ° R. befind­en und muss 2 Mal täglich, Mor­gens und Abends, mit dem Spi­raea-Essig abgerieben werden.
    Mor­gens und Abends bekommt der Kranke einen Ess­löf­fel voll des durch Pressen der frischen Wurzel bere­it­eten, nicht mit Wass­er verdün­nten Saftes, in der Mit­tagsstunde aber bekömmt der Kranke eine Por­tion (welche ist nicht gesagt) der kleingeschnit­te­nen Wurzel.
    Vom 13 Tage an wird die Gabe des Saftes ver­dop­pelt, so dass der Kranke statt einen 2 Ess­löf­fel voll 2 Mal täglich ein­nimmt. Diese Behand­lung wird 6 Wochen fort­ge­set­zt. – Zuweilen kommt es vor, dass den 28. oder 29. Tag nach der Ver­wun­dung und während der unaus­ge­set­zten Behand­lung der Kranke von Träu­men gequält wird, in denen er es mit tollen, ihn anfal­l­en­den Thieren zu thun hat, dieses ist ein sicheres Zeichen der dem Aus­bruche nahe kom­menden Wasser­scheu; um diese zu ver­hüten, muss dem Kranken ungesäumt ein Vesi­ca­tor die ganze Wirbel­säule ent­lang gelegt, die von dem­sel­ben gebilde­ten Blasen aufgestochen und die Ober­haut ent­fer­nt wer­den, um nun die Spi­raea ender­ma­tisch in Form des Essigs anwen­den zu kön­nen. Die von der Ober­haut ent­blössten Stellen wer­den nun 3 Tage hin­durch, 5 Mal täglich, mit dem aus der Spi­raea-Wurzel frisch gepressten Safte befeuchtet, die inner­lich gere­icht­en Gaben ver­grössert (wie ist aber­mals nicht gesagt).

    Das Resul­tat dieser Behand­lung ist, dass die Träume ver­schwinden, das spas­modis­che Zusam­men­schnüren im Phar­ynx nach­lässt und dass sich am ganzen Kör­p­er ein fein­er krätzar­tiger Auss­chlag bildet, der lästiges Juck­en ver­an­lasst. – Der Appetit kehrt wieder, der Stuhl wird regelmäs­sig, erfol­gt 2 bis 3 Mal täglich, der Harn wird dun­kler, bildet ein starkes Sed­i­ment, der Kranke erlangt seine frühere Gemütsstim­mung, so dass am 32. Tage der Kranke hergestellt zu sein scheint. Man muss sich jedoch durch diese schein­bare Heilung nicht irreführen lassen, son­dern die Cur bis zum 60. und 62. Tage hin­aus nicht unter­brechen, weil erst nach diesem Ter­mine man sich­er den Aus­bruch der Wasser­scheu nicht mehr zu befürcht­en hat. – Die Behand­lung der schon zum Aus­bruch gekomme­nen Wasser­scheu ist folgende:
    Der Kranke muss sich in ein­er Tem­per­atur von 28 ° R. befind­en, er wird 3 Mal täglich mit Spi­raea-Essig am ganzen Kör­p­er abgerieben, es muss ungesäumt das Vesi­ca­tor an die Wirbel­säule applizirt und die dadurch von der Ober­haut ent­blösste Haut­stelle mehrere Male am Tage mit dem frischen Safte der Wurzel ver­bun­den wer­den. Dem Kranken wer­den Klystiere aus dem frisch bere­it­eten Wurzel­safte 5 Mal am Tage gestellt, er bekommt um den Hals herum Com­pressen, die mit Saft getränkt sind und die nach Maass­gabe dessen, dass sie trock­en, erneuert wer­den müssen. – Gewöhn­lich wird der Kranke hier­nach ruhiger und nun wer­den ihm alle 3 Stun­den 2 Ess­löf­fel des Wurzel­saftes gere­icht; zum Getränk bekommt er densel­ben mit Honig angesüssten Saft. – Bei dieser Behand­lung trat Besserung schon nach 16 Stun­den ein, und die Gene­sung fol­gte nach 3 Tagen.

    Die Behand­lung durch Biss infi­cirter Thiere ist nach der Meth­ode des Dr. Meldzenewitsch folgende:
    Je nach der Grösse der Thiere bekommt das­selbe 1/4 Pfund und mehr der frischen zerklein­erten Wurzel mit Fut­ter, am besten Hafer, ver­mis­cht; Hun­den wird sie am besten in dick­em Hafer­mehlbrei beige­bracht. – Diese Behand­lung wird 2 Monate hin­durch fort­ge­set­zt. Im Som­mer, bei gross­er Hitze, müssen die Thiere fleis­sig im Flusse gebadet und jedes­mal der ganze Kör­p­er mit dem Kraute der Spi­raea ein­gerieben wer­den. Bei pünk­tlich­er Befol­gung aller dieser Bedin­gun­gen kann man vol­lkom­men sich­er sein, dass die Thiere von der Wasser­scheu ver­schont bleiben.

    QUELLEN

    Boj: Dr. Bojanus in Nis­chney-Now­gorod, Homöopathis­che Viertel­jahrss­chrift. 14. Jahrgang. 2. Heft. 1863
    RV: Ram­pold Veroni­ka, Mind­mat Voll­ständi­ge Mate­ria med­ica der ich­na­hen Symp­tome, Rup­pichteroth 1998

    VP 1–15 Mit Spi­raea ulmaria wur­den ins­ge­samt drei Ver­rei­bung­sprü­fun­gen durchgeführt:
    Juni 2012 in D‑Schweighofen (4 weib­liche, 4 männliche Proban­den): getrock­nete Pflanze
    Juli 2015 in D‑Schweighofen (3 weib­liche, 6 männliche Proban­den): C 3 auf C 4
    Juni 2016 in CH-Biberist (6 weib­liche, 1 männlich­er Poband): C 3 auf C 4

    VP 1 Frau, 49–52 J., VP 2 Mann 52–56 J., VP 3 Mann 55–58 J., VP 4 Mann 51–54 J., VP 5 Frau 50–53 J., VP 6 Frau 56 J., VP 7 Mann 54–57 J., VP 8 Frau 57–61 J., VP 9 Mann 52 J., VP 10 Mann 68 J., VP 11 Mann 60 J., VP 12 Frau 55 J., VP 13 Frau 59 J., VP 14 Frau 63 J., VP 15 Frau 50 J.

    VP 1.3 bedeutet: Probandin Nr. 1, 3. Verreibung