MORPHO PELEIDES

WORUM GEHT ES?

Mor­pho pelei­des ist ein­er der ver­spiel­testen, kindlich­sten Schmetter­linge, die wir bish­er unter­sucht haben. 

Das The­ma Schön­heit tritt dabei beson­ders zutage: Wird ange­zo­gen von Din­gen, die glitzern und glänzen; selb­st gewöhn­liche Dinge erscheinen schön­er und beson­der­er. Das Sprich­wort “die Schön­heit liegt im Auge des Betra­chters” trifft hier im dop­pel­ten Sinne zu: Die Augen scheinen zu flim­mern und wie von einem hellen Licht geblendet, selb­st unter den Augen­lid­ern. Dabei spielt die Farbe Blau eine beson­dere Rolle: In zwei Kasu­is­tiken wer­den die tief­blauen Augen der Patien­ten beschrieben, in einem Traum erscheint die Erde als blauer Plan­et, was bei der Probandin grosse Begeis­terung auslöst.

Auf der anderen Seite gibt es deut­liche Asym­me­trie: Gesichter von Patien­ten wer­den als halb gefärbt, halb ent­färbt durch Vitili­go, oder als halb deformiert, halb schön beschrieben. 

Das Mit­tel zeigt sich sehr ver­spielt, extrem lachend, leicht­fer­tig, wie ein kleines Kind, voller unbe­darfter Lebens­freude, will tanzen, spie­len, sin­gen, strebt nach draussen in die Natur, will Früh­ling, in einem war­men Land leben. Das Leben soll leicht sein und Spass machen, man will sich schöne Klei­der kaufen, statt zu arbeit­en, usw. 

Aber es gibt es auch Ernst und Nachdenklichkeit. 

Ver­lassen­heits­ge­füh­le kom­men hier wie bei eini­gen anderen Schmetter­lin­gen auch vor, aber vor allem wird ein gross­es Gefühl von Gebor­gen­heit, Schutz, Behütet­sein beschrieben. Es ist, als ob die unver­wüstlich opti­mistis­che Stim­mung sich durch nichts beein­druck­en liesse. Selb­st der Blick in die Zukun­ft ist eher zuver­sichtlich als ängstlich: Man will es sich zukün­ftig noch schön­er machen. 

Die Probandin­nen bericht­en über Hunger, nicht genug bekom­men zu kön­nen, nie­mand ver­sorgt sie mit Essen, Angst zu verhungern. 

Wir ver­muten, dass dieser Schmetter­ling sich beson­ders für Kinder mit ein­er ADHS-Diag­nose eignet: Hyper­ak­tiv­ität, fehlende Konzen­tra­tion, starke Ungeschick­lichkeit, grosse Ungeduld, will mit­ten in der Arbeit aufhören, weil er sich langweilt.