ALLGEMEINE ÜBERSICHT SPINNEN

Eine bessere Dif­feren­zierung der bis heute bekan­ntesten Spin­nen­mit­tel war die Moti­va­tion für diese Veröf­fentlichung, welche auch als Druck­ver­sion erhältlich ist.


Im Absatz „Worum geht es“ wird der Schw­er­punkt der Arznei in ein­er Kurz­fas­sung aufgeführt. 


Pro Mit­tel find­en Sie „The­men und Mind-Symp­tome“, „All­ge­mein- und Lokalsymp­tome“, „Zur Sub­stanz“ und „Quellen“ sowie die entsprechen­den Unterkapi­tel verlinkt.

Die fett gedruck­ten Titel entsprechen den all­ge­meinen Spin­nen-The­men, wie sie aus den Quellen ver­schieden­er Autoren her­aus­gear­beit­et wur­den. In nor­maler Schrift darunter find­en sich indi­vidu­elle Symp­tome der jew­eils dargestell­ten Art. 

Die grafis­che Tabelle gibt eine Über­sicht, in welch­er Inten­sität ein The­ma bei der entsprechen­den Spinne auftritt.


Warum diese 12 Spin­nen? Lesen Sie dazu mehr hier.

Zur Tabelle

Je voll­ständi­ger eine Tabel­len­zelle aus­ge­füllt ist, um so gewichtiger ist das entsprechende The­ma für diese Spinne.

Leere Zellen bedeuten, dass bish­er keine Symp­tome zu diesem The­ma gefun­den wer­den konnten.

Das The­ma Aggression/Gewalt/Krieg haben wir in eine aktive und pas­sive Zeile unterteilt. Es ist auf­fäl­lig, dass bei manchen Spin­nen das pas­sive Erlei­den (in Träu­men oder in Form von Äng­sten) vorherrscht.

Die Farb­wahl bei der Kör­pertem­per­atur erk­lärt sich von selb­st – auch hier: Es gibt nicht nur frostige Spinnen!

Motivation und Vorgehen

Die Erken­nt­nisse um die Gemein­samkeit­en ähn­lich­er Pflanzen­fam­i­lien oder Arten haben die Sicher­heit in der homöopathis­chen Verord­nung deut­lich verbessert. Allerd­ings zeigt sich oft das Prob­lem, dass man – um zum Beispiel die passend­ste Spinne oder den passend­sten Schmetter­ling zu find­en – eine ganze Mate­ria Med­ica durch­le­sen oder zumin­d­est durch­blät­tern muss. Wir ver­sucht­en deshalb, die Dif­feren­zial­diag­nose der Spin­nen über­sichtlich­er und ein­fach­er zu gestalten.

Wir erstell­ten ein Raster mit den von anderen Autoren pos­tulierten „typ­is­chen Spin­nen­the­men“ (fett gedruck­te The­men­ti­tel, bei allen Mit­teln iden­tisch). Es fol­gte die mehrjährige Arbeit, zu jedem Spin­nen­mit­tel aus allen uns zugänglichen Quellen die indi­vidu­ellen Symp­tome zusam­men­zu­tra­gen und mit Hil­fe dieses Rasters zu sortieren. Dabei wur­den die Symp­tome nicht immer voll­ständig und wort­ge­treu zitiert, son­dern sin­ngemäss zusam­menge­fasst und gekürzt. Jedes Symp­tom kann auf­grund der Quel­lenangaben am ange­merk­ten Ort zurück­ver­fol­gt werden.

Symp­tome, welche sich nicht in die „typ­is­chen Spin­nen­the­men“ einord­nen liessen, wur­den im jew­eils let­zten Abschnitt der Mind-The­men, bzw. der All­ge­mein- und Lokalsymp­tome unter „indi­vidu­elle The­men oder Symp­tome von…“ gesam­melt. Diese sind für die Dif­feren­zial­diag­nose der Spin­nen untere­inan­der von gross­er Wichtigkeit.

Die Evo­lu­tion­slehre, die momen­tan für uns Homöopa­then eine grosse Bedeu­tung bekommt, haben wir in unser­er Arbeit noch nicht berück­sichti­gen kön­nen. Wir ver­sucht­en in ein­er inten­siv­en Recherche her­auszufind­en, ob – und wenn ja wie – sich die 12 vorgestell­ten Spin­nen evo­lu­tionär entwick­elt haben. Lei­der kon­nten wir dazu keine ein­fachen, verbindlichen Angaben find­en – die Arach­nolo­gie scheint ein ähn­lich weites Feld zu sein wie die Homöopathie!

Quellen

Für die Fes­tle­gung der „typ­is­chen Spin­nen­the­men“ stützten wir uns schw­ergewichtig auf die Pub­lika­tio­nen von Mas­si­mo Man­giala­vori und Jonathan Hardy. Die indi­vidu­ellen Spin­nen­symp­tome tru­gen wir zusam­men aus alten und neuen Büch­ern, Inter­netveröf­fentlichun­gen, Kasu­is­tiken in Homöopathie-Zeitschriften oder eige­nen Ver­rei­bungs-Erfahrun­gen. Am Ende jedes Kapi­tels sind alle Quellen einzeln aufgeführt.

Mut zur Lücke

Kasu­is­tiken bezo­gen wir nur dann ein, wenn eine voll­ständi­ge Gene­sung auf­grund der einzel­nen Spin­nenarznei doku­men­tiert war. Fälle, in denen die Heilung let­z­tendlich mit einem anderen Mit­tel erfol­gte, liessen wir weg. Nicht berück­sichtigt haben wir das Spin­nen-Buch von Peter Fras­er, das nach unserem Ver­ständ­nis zu grossen Teilen eine präg­nante Zusam­men­fas­sung der Veröf­fentlichun­gen von Mas­si­mo Man­giala­vori darstellt. Eben­so liessen wir einige wenige Mate­ri­alien unberück­sichtigt. Dies z.B., wenn allen Proban­den die Prüf­sub­stanz bekan­nt war. Wir haben nicht den Anspruch, dass Lokal- und All­ge­mein­symp­tome voll­ständig sind. Es geht uns nicht darum, die gängi­gen Mate­ri­ae Med­icae zu ersetzen.

Die fol­gen­den Symp­tomen­grup­pen wur­den von anderen Autoren als kennze­ich­nend für die Spin­nen pos­tuliert, was wir dank der genauen Erforschung in Frage stellen möchten:

  • Das The­ma Trock­en­heit – Feuchtigkeit hat sich nur bei weni­gen Spin­nen als indi­vid­u­al­isierend gezeigt. In dem Fall wurde es in den Mind-Symp­tomen oder gegebe­nen­falls im The­ma Tem­per­atur, Kli­ma ergänzt.
  • Die Schmerzqual­ität „Stechen“ haben wir eben­falls wegge­lassen. Sie ist zu wenig indi­vidu­ell, um dank ihr auf ein Spin­nen­mit­tel zu schliessen. Ver­mut­lich haben mehr oder weniger alle Insek­ten­mit­tel stechende Schmerzen.
  • Sko­r­pi­one haben wir nicht ein­be­zo­gen, weil Mahesh Gand­hi diese in sein­er Evo­lu­tion­sta­belle der Tiere an einem anderen Ort einord­net als die Spin­nen, näm­lich bei den Wirbel­losen in der 3. Spalte, im Erwachsenenstadium.
  • Angesichts der bis heute bekan­nten 48’457 Spin­nenarten (Welt­spin­nenkat­a­log im Naturhis­torischen Muse­um Bern, Stand Juni 2020) erin­nerte uns die vor­liegende Arbeit manch­mal an den Sisyphos-Mythos.
  • Andere Autoren haben noch weit­ere Spin­nen aufge­führt. Die Quel­len­lage dieser Symp­tome war uns aus fol­gen­den Grün­den zu ungewiss:
  • Bei Tar­en­tu­la cuben­sis ist die unklare Herkun­ft der Sub­stanz ein Hin­derungs­grund, sie als wirk­lich eigenes Arzneimit­tel zu betra­cht­en. In „Home­o­path­ic Links“ 1995 wird Mas­si­mo Man­giala­vori in einem Artikel fol­gen­der­massen zitiert: „This is a prov­ing of an unknown south amer­i­can spi­der that was sent to a homœopath in a vial with alco­hol. The vial broke dur­ing the jour­ney and the rot­ten remains of the spi­der were poten­tized. Thus the prov­ing shows many symp­toms of inflam­ma­tion, abscess and sep­sis (Pyrog.).“
  • Tar­en­tu­la tre­dec­imgut­ta­ta. Die orig­i­nale Prü­fung von Nuñez 1864 war uns nicht zugänglich. Der Artikel von Chris­t­ian Lucae (ZKH 2006) zur Quel­len­lage von Tar­en­tu­la zeigte uns auf, wie gross die Unsicher­heit in Bezug auf die ver­wen­de­ten Sub­stanzen ist. Nach­prü­fun­gen und genauere Erforschung ver­schieden­er Arten täte not.
  • Zu wenig Mate­r­i­al fan­den wir zu  Atrax robus­tus (P. Sankaran 1978, Jonathan Shore 1995), Nephi­la edulis (Jen­ny Jones), Lox­osce­les lae­ta (keine Prü­fung, Infos bei Ver­meulen) und Aranea sci­enen­sis (T.F. Allen).
  • Bei provings.info wer­den noch mehrere Spin­nen aufge­führt, welche bei Reme­dia liefer­bar sind, zu denen wir aber kein­er­lei Infor­ma­tio­nen gefun­den haben.
  • Für das Spin­nen­netz Tela inter­essierten wir uns vor­erst eben­falls nicht. Es scheint uns auch hier zu unklar, was eigentlich geprüft wurde. Würde jedes Spin­nen­netz andere Symp­tome her­vor­brin­gen, das heisst, eine Art Genius der Art darstellen, oder geht es mehr um die chemis­che Zusam­menset­zung des Net­zes? Auch hier wären inten­sive weit­ere Nach­forschun­gen nötig.

Wir bedanken uns herzlich!

  • Brigitte Klotzsch hat uns grosszügig und unkom­pliziert sämtliche deutschen Unter­la­gen ihrer Por­tia-fim­bri­a­ta-Unter­suchung zur Ver­fü­gung gestellt.
  • Gui­do Gabriel von der Arach­nol­o­gis­chen Gesellschaft e.V. Deutsch­land war eine wahre Fund­grube für fach­lichen Rat zu den einzel­nen Sub­stanzen und für einige schöne Bilder, die er uns geschenkt hat.
  • Für die Ver­rei­bung von Brachy­pel­ma smithi beka­men wir von Rolf Ring­ger, (CR-Rep­tilien) mehrere leere Häute geschenkt.
  • Tobias Oster­münch­n­er, stand uns als Infor­matik­er mit seinem Wis­sen und sein­er Zeit wieder­holt zur Ver­fü­gung beim Umset­zen dieses Projektes.